CIL II (Neuauflage) - die lateinischen Inschiften der Iberischen Halbinsel

Raum & Zeit

Mit der sukzessiven Integration der Iberischen Halbinsel in den römischen Herrschaftsbereich fand dort auch die Sitte, mit Inschriften versehene Monumente aus dauerhaften Materialien zu errichten, Verbreitung. Seit den Anfängen der römischen Eroberung 218 v. Chr., in bedeutender Zahl ...
dann seit Augustus die ganze Kaiserzeit hindurch spiegeln sich in den Inschriften die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Verhältnisse in den hispanischen Provinzen Roms. Für die altertumswissenschaftliche Forschung ist ein möglichst vollständiger Zugriff auf alle Inschriften dieser Region unverzichtbare Voraussetzung. Diese ist nur durch die Sammlung und textkritische Edition in Corpora zu gewährleisten. Für die Iberische Halbinsel hatte bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts Emil Hübner mehr als 6500 lateinische Inschriften in zwei Bänden des Corpus Inscriptionum Latinarum gesammelt vorgelegt, ferner 530 frühchristliche Dokumente in den Inscriptiones Hispaniae christianae (IHC). Da sich seitdem die Zahl bekannter Inschriften jedoch nahezu vervierfacht hat und zudem für nicht wenige Texte verbesserte Lesungen vorliegen, entstand 1981 die Idee zu einer Neuedition der lateinischen Inschriften des antiken Hispanien. 1997 wurden Kartei und Arbeitsstelle im Rahmen eines Kooperationsabkommens von der Kommission für Alte Geschichte und Epigraphik in München in das neu gegründete Centro CIL II an die Universität von Alcalá de Henares bei Madrid verlegt. Ein neuer Kooperationsvertrag zwischen dem Deutschen Archäologischen Institut und der Universität Alcalá de Henares Anfang 2009 bekräftigt die Fortführung des Projektes.