Überblick
Nach dem vorläufigen Abschluss der Siedlungsgrabungen in der Oase von Tayma (2004–2018), zielt das Projekt darauf ab, die Befunde der funerären Landschaft(en) von Tayma zu analysieren, die sich unmittelbar südlich der ummauerten Oase erstrecken. Die wenigen bisher durch systematische Ausgrabungen erfassten und datierten Grabanlagen der Bronzezeit (ca. 2000 – 1600 v. Chr.) in direkter Nachbarschaft der Oase zeigen vorwiegend lokale und regionale Elemente (Form, Bauweise, Keramik), doch sind auch Hinweise auf überregionale kulturelle Praktiken erkennbar (Beigabe von Statuswaffen levantinischen Typs in manchen der Gräber).
Viele durch ihre Lage weithin sichtbare Grabbauten greifen ein zentrales Element vorausgehender Perioden auf, das auf der gesamten Arabischen Halbinsel bis nach Jordanien nachweisbar ist und mit nicht-sesshaften Bevölkerungsgruppen assoziiert wurde.
Die schiere Anzahl der bislang identifizierten Anlagen (im Untersuchungsgebiet mehr als 1500 Grabbauten) lässt das Potenzial dieser Befunde erahnen. Eine gezielte Untersuchung bronzezeitlicher funerärer Landschaften Nordwestarabiens wird in einem weiteren Schritt zu einer Neubewertung der Bestattungssitten auf der Arabischen Halbinsel im Kontext bronzezeitlicher Netzwerke führen.
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