Restaurierung und Anastilosis in Olympia

Olympia, Philippeion von Osten © DAI Athen // Klaus Herrmann

Forschung

Ziel des Anastilosis-Projekts ist es, den Besuchern durch die Wiederaufrichtung bestimmter Teile einiger ausgewählter Bauten die ursprünglichen Dimensionen der antiken Architekturen vor Augen zu führen und die großen architektonischen Leistungen der antiken Baumeister eindrucksvoll verständlich zu machen und zu würdigen.

Das Deutsche Archäologische Institut führt nach einem 1992 erarbeiteten Masterplan zahlreiche Restaurierungsmaßnahmen und partielle Wiedererrichtungen unter Verwendung originaler Bauteile durch.

2004 wurde eine erste Säule des Zeustempels in voller Höhe wieder aufgerichtet, die den Besuchern die dritte Dimension des gigantischen Baus vor Augen führt. Im November 2012 konnten weitere Restaurierungsmaßnahmen erfolgreich abgeschlossen werden. Ziel war es, den Bereich der westlichen Rückhalle des Tempels, das Opisthodom, wieder räumlich erfahrbar zu machen. Dies gelang durch Umlagerung zahlreicher Architekturbauteile, die während der Grabungen im 19. Jahrhundert im Bereich des Opisthodoms gelagert worden waren, sowie durch das Aufsetzen von insgesamt 12 Wandquadern der Westmauer der Cella auf die oberste Schicht des Wandfundamentes (Toichobat). Weiterhin wurde die fehlende nördliche Ecke der westlichen Ante des Opisthodoms durch eine Titanbewehrung und mittels einer Kunststeinmischung ergänzt.

Schließlich positionierte ein Schwerlastkran zuvor gesäuberte Säulentrommeln millimetergenau an ihrem originalen Standort, wobei fehlenden Trommeln bis hin zum Kapitell durch 15 Zentimeter lange Abstandshalter ausgeglichen wurden.