Molali, Surchandar´ja, Usbekistan

Molali. Geschnittene Außenmauer der großen runden Anlage (Zitadelle?), wo sowohl die plan-konvexen Lehmziegel, als auch die fisch-gräten-artige Verlegung erkennbar sind. Diese Bauweise ist bislang für die Bronzezeit nicht bekannt gewesen. © DAI Eurasien // N. Boroffka

Forschung

Moderne archäologische Ausgrabungen in einem definierenden Fundort der späten Bronzezeit des südlichen Mittelasien sollen eine, durch C-14 Datierungen verankerte, chronologische Klärung des Endes der Bronzezeit und des Überganges zur frühen Eisenzeit ermöglichen. Untersuchungen zur Paläozoologie und Paläobotanik, sowie Geomorphologie erlauben die Rekonstruktion von Subsistenzstrategien und Umwelt.

Anhand moderner Grabungen in der eponymen Siedlung der letzen Stufe der Baktrischen Bronzezeit soll deren Definition auf eine breite Materialbasis gestellt werden. Zusätzlich soll geklärt werden, ob der Übergang zur nachfolgenden Früheisenzeit hier erkennbar wird.

Als namensgebender Fundort der letzten Stufe der Baktrischen Bronzezeit blieb lange Zeit unklar was das Fundgut gegenüber den älteren Stufen auszeichnet. Dadurch blieb auch die Definition der Stufe Molali unsicher.

Die Siedlung von Molali, in den 1970er Jahren erstmals identifiziert, konnte bei Geländearbeiten 2010 wieder lokalisiert werden. Da der Fundort akut von Zerstörung durch moderne Siedlungsaktivität bedroht wurde, sind 2012 neue Grabungen begonnen worden um die erhaltenen Strukturen zu dokumentieren und ein besseres Verständnis des Endes der Bronzezeit im südlichen Mittelasien zu erreichen.

Die akut von Zerstörung bedrohte Siedlung von Molali, ist namengebend für die letzte Stufe der Baktrischen Bronzezeit. Da die Ergebnisse der älteren Untersuchungen fast unveröffentlicht blieben, sollten durch neue Grabungen die tatsächlichen Charakteristika dieser Phase identifiziert werden.

Grabanlagen
Molali. Ganz im Hintergrund ist der Rest-Sporn mit Siedlungsresten zu erkennen. Im Vordergrund sind die 2013 ausgegrabenen Grabanlagen zu erkennen. Die Gruben ziehen sich in unregelmäßigen Reihen von Süden nach Norden (Blick von Norden). © DAI Eurasien // N. Boroffka