Forschung
Systematisierung der umfangreichen Sammlung
Im Rahmen des Projektes TehranDigital ist ein umfangreicher digitaler Katalog zum archäologischen und historischen Kulturerbe Irans aufgebaut worden, der nicht nur die Grabungsarchive des Instituts, sondern auch Datenpakete der iranischen Kultur- und Archäologiebehörde sichert. Neben der eigenen Sammlung wurde das digitale Archiv um Datensätze von deutschen Partnern (Islam. Museen Berlin, Universität Bamberg) systematisch erweitert bzw. ergänzt. Ein erheblicher Anteil von digitalen Rohdaten wurde dem DAI TEH von den Partnern (z.B. Bisotun World Heritage Foundation; Islam. Nationalmuseum) geliefert; ein Teil der Daten mithilfe bereitgestellter Datenbanken liegt bereits in Farsi zur weiteren Verarbeitung vor.
Datenbank und Projektgalerie dienen der langfristigen Dokumentation, Schutz und Erhalt der Iranischen Kulturstätten. Viele Denkmaler sind heute stark beschädigt oder sogar verschwunden; viele Objektsammlungen aus ihrem Kontext gerissen. Hierin liegt das größte Potentiel und der einzigartige Wert unserer digitalen Sammlung: die langfristige Dokumentation der verschiedenen Monumente und Objekte Irans, womit z.B. auch bauliche oder restauratorische Veränderungen nachvollziehbar sind. Auch können nachträglich Korrekturen durchgeführt, fehlende Informationen sogar im Detail überprüft und ggf. ergänzt werden, bedeutend in jeglicher Hinsicht: für Forschung & Wissenschaft, Kulturerbe- und Denkmalschutz, oder Maßnahmen im öffentlichen Bereich.
Mithilfe unserer Datenbanken baut aktuell das Iranische Nationalmuseum in Teheran die eigene Registrierungsstruktur auf – verlorene Objekte und Funde können zumindest digital der Sammlung überführt und zu Forschungszwecken genutzt werden. Das in Berlin erarbeitete Fundort-Register wirkt stabilisierend auf die bislang lokalen Maßnahmen zum Monitoring der bestehenden Denkmäler und hat in jüngster Zeit mehrere neue Projekte angeschoben, wie z.B.:
Ziel ist es auch, komplexe Dokumentationen einlesbar zu machen, die in den letzten Jahrzehnten an verschiedenen Kulturerbestätten Irans vorgenommenen wurden, aber wegen unzureichendem Zugang zu notwendigen Infrastrukturen und Expertise nicht genutzt und übertragen werden können. Darüber hinaus sollen auch die lokal (iranisch) entwickelten Systeme für die nachhaltige Nutzung betreut werden. So steht beispielsweise die Entwicklung von IT- Applikationen für die Datenbanken von Persepolis (UNESCO Weltkulturerbe) an. Erste Schritte zum Austausch sind bereits vorgenommen.
Die Maßnahmen bilden eine wichtige Brücke zwischen Konsolidierung und Weiterentwicklung von Programmen zum langfristigen Erhalt und Schutz des kulturellen Erbes Irans, und wirken den akut ungenügenden Kapazitäten des Landes vor allem in der digitalen Infrastruktur entgegen. Durch die „doppelte“ Sicherung werden die Daten langfristig gesichert und zur Verfügung gestellt. Das DAI nimmt hier eine wichtige Vertrauensstellung ein, und vermittelt zwischen den beteiligten Institutionen, den iranischen Behörden, sowie deutschen aber auch internationalen Partnern.
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