Überblick
Der Fokus auf kulinarische Aktivitäten ist ein innovativer Ansatz in der Erforschung kultureller Kontakte innerhalb Afrikas. Bei bisherigen Betrachtungen antiker Gesellschaften Afrikas standen meist die externen Verbindungen zur Mittelmeerwelt, dem Nahen Osten oder der arabischen Welt im Vordergrund, welche sich durch Elitekontakt, Monumentalbauten oder Handelsgüter manifestierten. Das Connecting Foodways Projekt erforscht dagegen, inwieweit gemeinsame Ernährungsgewohnheiten und überregionale Kontakte Bestandteil der breiten Bevölkerung waren.
Die Forschungen des Connecting Foodways Projekts stützen sich hauptsächlich auf die Analyse keramischer Küchengefäße, die die häufigste Hinterlassenschaft antiker Kochtraditionen sind. Zur Untersuchung einzelner Kochtechnologien werden gängige archäologische Methoden angewandt, wie Studien zu Gefäßform, Material, Herstellung und Gebrauchsspuren. Diese werden mit neueren Laborverfahren, wie Rückstandsanalysen von Lipiden (ORA) und Stärke kombiniert. Ergänzt wird dies durch botanische und tierische Überreste, die ebenfalls Hinweise auf verwendete Nahrungsmittel geben.
Die Untersuchung von Form und Funktion gewöhnlicher Kochgefäße ist ein neuartiges Konzept zur Analyse überregionaler Kontakte und Technologietransfers, das sich von bisherigen Studien zur Keramikverzierungen, zu Rohstoffaustausch oder zur Verbreitung bestimmter Prestigegüter abhebt.
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