Antike Besiedlungsgeschichte der Taman'-Halbinsel (Rus.), Griech. Kolonisation

Blick von der antiken griechischen Siedlung Golubickaja 2 über den heutigen Achtanizovskaja-Liman (in der Antike Teil des »Kuban«-Bosporos) auf den Schlammvulkan Boris und Gelb, auf dem sich spätestens im 4. Jahrhundert v. Chr. ein Heiligtum der Artemis Agroterea, erhob (Foto: I. Seden’kov).

Raum & Zeit

Etwa hundert Jahre nach Beginn der griechischen Kolonisation, im späten 6. Jahrhundert v. Chr., löste der missglückte Feldzug des Perserkönigs Dareios I. gegen die Skythen Bewegungen unter den Völkern am Kaukasus und in der Steppe aus. Wohl als Reaktion auf diese Bedrohung schlossen sich im Verlaufe des 5. Jahrhunderts v. Chr. die freien griechischen Gemeinden am Kimmerischen Bosporos zu einem bis dahin für die griechische Welt ungewöhnlichen Staatsgebilde zusammen, dem Bosporanischen Reich. Sein politisches Zentrum lag in Pantikapaion auf der Krim. Mit Phanagoreia gab es eine zweite führende Stadt weiter östlich auf den Inseln. Mit der Zeit dehnte sich das Bosporanische Reich rund um das Asowsche Meer aus und blieb bis in die Spätantike hinein bestehen.

In den 70er und 80er Jahren fertigte J. Paromov vom Archäologischen Institut der Akademie der Wissenschaften in Moskau auf der Grundlage früherer Studien und eigener Arbeiten eine historische Landkarte für die gesamte Taman'-Halbinsel an. Die Ergebnisse liegen in Form vereinzelter Aufsätze vor, in denen er eine Vielzahl antiker Siedlungen erfasst und schlaglichtartig beschrieben hat. Im Zeitraum der Untersuchung waren die Forschungsmöglichkeiten allerdings eingeschränkt, so dass viele Fragen offen blieben. Zudem zeigen extensive Surveys oder Ausgrabungen jüngerer Zeit Abweichungen gegenüber den von Paromov vorgelegten Ergebnissen.

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