Kleonai – Antike Kleinstadt, Gründerin und Ausrichterin der Nemeischen Spiele

© Torsten Mattern (Universität Trier) // Torsten Mattern

Forschung

Ziel der Arbeiten in Kleonai ist es, eine antike Kleinstadt des so genannten 'Dritten Griechenlands' (Hans-Joachim Gehrke), kennen zu lernen – Kleinstädte jenseits der großen Zentren wie Athen, Argos oder Korinth. Da das Stadtgebiet niemals überbaut wurde und archä ...
ologische Befunde sich daher gut erhalten haben, besteht ein besonderes Interesse der Forschung. So legt die teilweise ungewöhnliche Architektursprache ein wichtiges Zeugnis von der Unbefangenheit von Traditionen und der Innovationskraft jener Kleinstädte ab, die damit eine wichtige Erweiterung und Differenzierung des Bildes der kulturellen Zentren Griechenlands darstellen.
Ausgrabungen, Survey, Geophysik, geoarchäologische Bohrungen
Archäologische Feldforschungen seit 2000. 2000–2001 wurden das extramurale Herakleion, ein hexastyler Prostylos aus der 1. Hälfte des 2. Jahrhunderts v. Chr. und ein davor liegender Peribolos gereinigt und dokumentiert. Der ‚Heilige Bezirk’ auf der Unteren Akropolis wurde 2002–2005 ausgegraben. Dabei wurde ein archaisches ...
Heiligtum gefunden, das von einer christlichen Basilika des 6. Jahrhunderts n. Chr. überbaut wurde. Den nördlichen Abschluss der Unteren Akropolis bildet das Areal des 'Terrassenbaus', das 2005–2006 archäologisch untersucht wurde. Hier konnten u. a. ein hellenistisches Propylon und weitere, kleinere Baureste freigelegt werden. Das Gesamtareal der Unteren Akropolis konnte im April 2006 erfolgreich geophysikalisch untersucht werden. 2008 und 2009 fand eine intensive Begehung ausgewählter Bereiche des Umlands der Stadt statt. Auf diese Weise konnten zahlreiche neue Fundstellen identifiziert werden, die es erlauben, eine Vorstellung von der Entwicklung und Struktur der Besiedlung des Tals zu gewinnen. Zugleich führte Prof. Dr. Andreas Vött (Köln) zusammen mit einer Arbeitsgruppe erste geoarchäologische Bohrungen durch, innerhalb der die naturräumliche Entwicklung und die menschlichen Eingriffe untersucht werden sollen. Auf der Agora wurden im Sommer 2006, parallel zu den Arbeiten am Terrassenbau, Blöcke (teilweise mit Inschriften) mehrerer Exedren dokumentiert und zur Sicherung in das Archäologische Museum von Nemea gebracht. 2007 wurden alle oberflächlich sichtbare Befunde und Bauglieder auf der Agora dokumentiert.
Kleonai, Rekonstruktionszeichnung des Heraklestempels mit dem Altarhof
Kleonai, Rekonstruktionszeichnung des Heraklestempels mit dem Altarhof © T. Mattern // E. Altwasser nach T. Mattern
Kleonai, Blick von Südosten auf die Stadthügel
Kleonai, Blick von Südosten auf die Stadthügel, im Hintergrund der Apesas, auf dem sich der Aschenaltar des Zeus Apesantios befindet © T. Mattern (Uni Trier) // T. Mattern
Kleonai - Das hocharchaische Plattenpflaster am Heiligtum auf der Unteren Akropolis
© Torsten Mattern (Universität Trier) // Torsten Mattern