Überblick
Die antike Kleinstadt Kleonai liegt etwa 20 Kilometer südlich von Korinth in einem weiten fruchtbaren Tal. Wichtige Verkehrswege verbanden sie mit Argos und der zentralen Peloponnes.
Das 35 Hektar große Stadtgebiet ist von einer ca. 2,3 Kilometer langen Stadtmauer umgeben und durch zwei miteinander verbundene Stadthügel gegliedert. Südöstlich schließt sich an die Akropolis ein Hügelrücken, der als 'Untere Akropolis' bezeichnet, an.In der Senke zwischen den beiden Stadthügeln befand sich die Agora.
Bis die Stadt im 4. Jahrhundert v. Chr. zeitweilig seine Selbständigkeit an Argos verlor, kontrollierte sie die Nemeischen Spiele. Noch im 3. Jahrhundert n. Chr. prägte sie eigene Münzen und war bis ins Mittelalter hinein besiedelt. Sehenswert sind heute vor allem der antike Steinbruch, der Baumaterial für das nahe gelegene Heiligtum von Nemea lieferte, sowie die Überreste eines Herakles-Tempels (ausgeschildert).
Kleonai ist beispielhaft für eine antike Kleinstadt mit Besiedlung von der Bronzezeit bis in byzantinische Zeit. Als solche bietet sie ein Korrektiv zu dem Bild, das Architektur und urbanistische Anlage bedeutender Großstädten wie Athen und Korinth bieten und vermittelt damit einen repräsentativeren Eindruck großer Teile Griechenlands. Kleonai hatte die wirtschaftliche und politische Kraft, über lange Zeit seiner Geschichte autonom zu bleiben und repräsentative öffentliche Bauten zu errichten. Der Umstand, dass Kleonai niemals modern überbaut wurde, ist für die archäologische Erforschung besonders günstig.
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