Überblick
Das Theater von Teano, in den 60-ziger Jahren teilweise freigelegt, stellt in seinem Erhaltungszustand als auch in der Anzahl der bisher gefundenen Bauglieder, eines der wichtigsten Monumente in der Entwicklungsgeschichte des hellnistisch/römischen Theaterbaus in Mittelitalien da. Die ca. 70 bisher geborgenen Bauglieder der scaenae frons gehören zu einer dreigeschossigen Architektur- und Kolossalordnung. Der bisher ausgegrabene Teil der Bühnenfront ergab eine fast 41 m lange, über 8 m breite Bühne mit geradlinig verlaufender Bühnenrückwand mit einem mittleren und zwei seitlichen Durchgängen. Die beiden die Bühnenwand einfassenden Parascenien waren ebenfalls ursprünglich architektonisch gegliedert, doch kann momentan noch keine klare Aussage über ihr Aussehen gemacht werden. Unter den rund vierzig Werkstücken unterschiedlicher Größenordnung, auf denen die Rekonstruktion beruht, sind alle jene Bauglieder vertreten, welche zu einer klassischen römischen Säulenordnung gehören. Alle Werkstücke waren aus farbigen Marmorsorten verschiedener Herkunft gearbeitet. Für Basen, Kapitelle, Architrave und Geisa wurde weißer, lunensischer Marmor verwendet, für die Säulenschäfte grauer oder roter Granit, Pavonazzetto, Breccia, Africano oder Portasanta. Unter dem Vorbehalt, weitere Erkenntnisse im Verlauf der Ausgrabung zu gewinnen, bietet die Bühnenfront nach der Zuordnung der unterschiedlich dimensionierten Werkstücke ein Bild klassizistisch streng gegliederter Architektur und Symmetrie.
Projekt exportieren