Rom, Marsfeld, Heiligtümer des Kaiserkultes

© DAI Rom // D. Gauss

Ergebnisse

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Der Hadrianstempel ist der größte, dem Kult eines Kaiser gewidmete Tempel, der uns aus Rom noch bekannt ist. Im Zuge einer Restaurierung wurde er neu dokumentiert. Dabei konzentrierten sich die Arbeiten neben dem Tempel auch auf die umgebenden Säulenhallen. Von dieser Anlage lassen sich noch bedeutende Reste auf der Nord- und Westseite in der Randbebauung der heutigen Piazza di Pietra fassen. Die Neuvermessung dieser baulichen Reste, die teilweise bis in 8 m Höhe noch anstehen, aber für eine Rekonstruktion bisher kaum berücksichtigt wurden, sowie das Einbeziehen von älteren Grabungsergebnissen, die sich allerdings heute nicht mehr immer überprüfen lassen, ermöglicht eine weitgehend sichere Aussage über die Lage, Gestalt und Größe der Portikus. Diese hatte eine Tiefe von ca. 11,60 m, so dass eine mittlere Säulenreihe nicht auszuschließen ist, und lag ca. 1,90 m höher als der Platz, auf dem der Tempel stand, so dass der Zugang zu ihm wohl nur über einzelne Treppenaufgänge möglich war. Die aus Tuffstein bestehende Portikuswand war mit Marmor verkleidet und durch Pilaster, die den Achsen der Säulenstellung folgte, gegliedert.

Im Gegensatz zu den bisherigen Rekonstruktionsvorschlägen liegen die auf der Nord- und Südseite nachgewiesenen, 18,50 m langen und ca. 8,0 m tiefen Exedren nun mittig in der Portikus. Ferner, und das ist für die Gestaltung der Portikus nicht unerheblich, schlossen die beiden Exedren nicht unmittelbar an die Außenwand der Portikus an, sondern waren in einer langgestreckten rechteckigen Erweiterung integriert, die die Tiefe einer weiteren Säulenstellung besaß. Ausgehend von den wenigen, aber gesicherten neuen Eckdaten zu der Portikus kann eine Hallenumfassung für den Tempelbezirk von 300 x 480 Fuß rekonstruiert werden. Der Tempel selbst steht nicht mittig auf dem Platz, sondern ist leicht nach Westen verrückt. Generell offen und durch weitere Untersuchungen fortzuführen ist die Frage nach der Anbindung der Anlage an die Via Lata (heute Via del Corso) und die benachbarten Anlagen.

Beim Bau des Parlamentsgebäudes hinter dem Palazzo Montecitorio wurden Reste zweier Ustrina gefunden, die im Thermenmuseum neue Aufstellung fanden. Eine genauere Dokumentation aber stand bisher aus. Sie wurde durch Markus Wolf geleistet, der auf der Basis der Reste auch eine neue Rekonstruktion vorlegen konnte. Auf diese Weise ergeben sich geschlossene Bezirke, in deren Innern ein altarähnliches Podest stand. Es konnte allerdings nicht als Altar genutzt werden, da ihm die Treppen fehlen.