Überblick
Die römischen Kaiser hatten das große Problem, ihre Nachfolge zu sichern. Denn im Grunde waren es Principes, also die ersten der Senatoren, die durch eine Häufung von Ämtern, Reichtum und den Oberbefehl über das Heer die Macht ausübten. Zusätzlich mussten sie versuchen, die Aura ihrer Einmaligkeit zu verstärken. Eines der Rituale in dieser Richtung bildete die Erhebung des verstorbenen Kaisers unter die Götter, wodurch der Nachfolger seinen Vater als Gott verehren und sich selbst als Sohn eine Gottes bezeichnen konnte. Jedem anschaulich gemacht wurde es auf dem Platz der Verbrennung, wo nach römischer Vorstellung der Verstorbene auf einem Adler zu den Göttern empor getragen wurde. Danach wurden die sterblichen Reste im Mausoleum bestattet, während der vergöttlichte Kaiser jener Tempel erhielt. Wie wichtig dieser Vorgang war, wird etwa daran deutlich, dass Antoninus Pius die Vergöttlichung seines Vaters Hadrian (117-138) vom Senat erzwang, der sich zunächst dem Ansinnen zu verweigern suchte. Andernfalls aber hätte Antoninus Pius die Würde des Kaisers nicht angenommen und so gab der Senat schließlich nach.
Die Verbrennung des Leichnams und die damit verbundene Apotheose der Kaiser fand auf dem Marsfeld statt. Unter den erhaltenen Resten fallen die Bauten, die unter Kaiser Hadrian begonnen und unter den antoninischen Kaisern fortgeführt wurden, besonders auf. Zu ihnen gehören neben dem Mausoleum des Kaisers, der Engelsburg jenseits des Tibers, das ebenfalls schon früher von Tobias Lange aufgenommen wurde, Tempel und Ustrina, also die Plätze, an denen die Kaiser verbrannt wurden.
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