Überblick
Gegenstand des Projektes sind naturwissenschaftliche Analysen an ausgewählter Keramik hellenistischer, römischer und byzantinischer Zeit sowie an Marmor und anderen Dekorationsgesteinen aus dem Bereich des Theater-Tempel-Komplexes.
Die antike Stadt Gadara liegt an einem Schnittpunkt der Ost-West-orientierten, überregionalen Verkehrsachse, die die Mittelmeerhäfen an die Fernhandelsrouten nach Nordosten (Seidenstraße) und nach Südosten (Weihrauchstraße) anbindet. Die Bearbeitung des archäologischen Fundguts aus Gadara bietet daher ausgezeichnete Ansatzpunkte zur Erhellung des Handelsgeschehens im Ostjordanland. Dieser Raum erlangte gerade wegen seiner verkehrsgeographischen Sonderstellung gegenüber anderen Regionen des Vorderen Orients eine herausragende wirtschaftliche Bedeutung.
Bei den Grabungen in dem im Theater-Tempel-Areal gelegenen Nordtheater wurden Schichtenfolgen hellenistischer bis byzantinischer Zeit mit reichhaltigen, gut datierten Funden angetroffen.
Die naturwissenschaftlichen Analysen an diesem Material dienen im wesentlichen zur Herkunftsbestimmung der beiden wirtschafts- und sozialgeschichtlich besonders aussagestarken Objektgattungen Keramik und Marmor. Die Klärung der Herkunft anhand einer repräsentativen Stichprobe aus diesem Bestand soll die Basis für den Nachweis bestimmter Handelsverbindungen und deren zeitlichen Wandel bilden.
Das Projekt wird zusammen mit Bernd Liesen (Xanten) und Vilma Ruppienè (Universität Bochum) sowie Gerwulf Schneider (TOPOI Berlin) durchgeführt.
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