Das Hinterland von Baalbek/Heliopolis

Geländebegehung zur Erforschung des Hinterlands von Baalbek. Beim Survey wurden neben Gebäuden und Siedlungen auch wirtschaftliche Installationen wie Weinpressen gefunden. © DAI, Orient-Abteilung // B. Genz

Ergebnisse

Obwohl der Tell Baalbek seit dem 8. Jt. v. Chr. bewohnt war, hat er im Siedlungsgeflecht der Beqaaebene keine bedeutende Stellung eingenommen, denn es gibt eine Reihe größerer und zum Teil auch literarisch benannter Tells in der Region. Erst seit römischer Zeit und der durch den Ausbau des Jupiterheiligtums bedingten Zunahme der Urbanität Baalbeks wird eine stärkere Verflechtung der Stadt mit dem Umland nötig und auch erkennbar.

Neben der Einbindung Baalbeks in das regionale Straßennetz mit Verbindungen nach Homs, Damaskus und Beirut konnten durch den Survey die weniger bekannten Verbindungswege durch den Antilibanon stärker in den Focus der Forschung gerückt werden. Dabei handelt es sich um eine Kontaktzone zwischen urbanen und halbsesshaften Bevölkerungselementen, wobei sich letztere besonders in den Vorgebirgen des Antilibanon materiell in siedlungsfernen Tumulusbestattungen und einfachen, zum Teil aus dem Fels herausgearbeiteten Wohnhäusern auszuzeichnen scheinen.

Die Unterschiede in der Größe und dem architektonischen Ausbau der Siedlungen sowie der Menge von Importfunden in den Hauptsiedlungsperioden bieten neue Einblicke in die politische Dynamik und den Wandel in der Abhängigkeit zu dem urbanen Zentrum.