Archäozoologische Untersuchung der Faunenreste in Gadara/Umm Qays (Publikationsphase)

Die Untersuchung der Tierknochen dient der Bestimmung der Ernährungs- und Wirtschaftsgrundlagen der Gadaraner Bevölkerung zwischen der hellenistischen und der islamischen Zeit.

Gadara - Umm Qays (Jordanien). Astragali von Kamel und Rind im Vergleich. © DAI, Orient-Abteilung // A. Prust

DAI Standort  Außenstelle Damaskus, Orient-Abteilung

Laufzeit  2005 - 2009

Laufzeit  2005 - 2009

Partner  Department of Antiquities of Jordan (DoA), Referat Naturwissenschaften an der Zentrale

Förderer  Außenstelle Damaskus der Orient-Abteilung

Projekt-ID  1926

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/123581

Überblick

Zur Vervollständigung der Funddokumentation wurden zwischen 2005 und 2009 auch die nichtartifiziellen Faunenreste aus dem Theater-Tempel-Areal systematisch aufgenommen und analysiert. Im Mittelpunkt stehen dabei Untersuchungen zu Subsistenzstrategien. Die essentielle Nutzung von Tieren sowie tierischer Produkte als Protein- und Fettlieferanten stand stets in Abhängigkeit verschiedenster Faktoren, wie beispielsweise ökologischer Verhältnisse, quantitativer Ansprüche oder kultureller Vorlieben und zog bestimmte Bewirtschaftungsformen nach sich. Eine ebenso große Bedeutung kam dem Gebrauch von Tieren als Rohstoffquelle und Arbeitskraft zu. Die Untersuchungen sollen vorwiegend Aufschluss zur Nutzung und wirtschaftlichen Vorliebe bestimmter Tierarten geben.

Das Fundmaterial umfasst ca. 1300 Fragmente (10 kg) – vorwiegend Tierknochen und Tierzähne sowie wenige Mollusken – und stammt aus den Grabungskampagnen 2005–2007. Die archäozoologische Analyse erfolgte anhand einer Vergleichssammlung im Naturwissenschaftlichen Referat des Deutschen Archäologischen Instituts. Hierbei wurden folgende Daten erfasst: Tierart / Skelettelement / Seite / Fragmentierung / Alter / Geschlecht / Fragmentanzahl / Gewicht / taphonomische, anatomische, pathologische und artifizielle Veränderungen.

Schulterblattfragment vom Rind
Gadara - Umm Qays (Jordanien). © DAI, Orient-Abteilung // A. Prust