Überblick
Aus den südlichen Alpen und Ligurien sind schon seit langem chalkolithische Schmelzöfen und Kupferabbaue bekannt, und neueste Forschungen in Kalabrien konnten erste Abbaustellen für Kupferoxid nachweisen. Umso mehr ist der prähistorische Abbau von Erzvorkommen in der metallreichsten Region der gesamten Apenninhalbinsel – den Colline Metallifere – ein dringendes Desiderat der Forschung, denn das toskanische Erzgebirge war seit der Antike bekannt für seine Bodenschätze. Das Projekt widmet sich der Erforschung der prähistorischen Metallgewinnung in Mittelitalien. Für die Ausbeutung der reichen Erzlagerstätten Etruriens bereits im Chalkolithikum liegt eine Vielzahl von Hinweisen vor – bisher ist die Region jedoch ein weißer Fleck auf der montanarchäologischen Landkarte.
Durch ausgedehnte Surveys im Gelände konnten erste Hinweise auf prähistorische Abbaustätten in Mittelitalien entdeckt werden. In einem archäologisch bislang nicht erforschten neuzeitlichen Minenkomplex in den Monti della Tolfa (Latium) wurden Steinwerkzeuge des 3. Jahrtausends v. Chr. identifiziert. Ausgrabungen in diesem Areal zielen auf einen Nachweis für den Erzabbau im chalkolithischen Mittelitalien und sollen ihn auf eine sichere Datierungsgrundlage stellen.
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