Forschung
Das interdisziplinäre Verbundprojekt "Der multidimensionale Raum Olympia" zielt darauf ab, das Heiligtum von Olympia und die dortige Grabung in zeitlichem und räumlichem Sinne zu kontextualisieren.
(1) Das wichtige Thema der Kontinuität stellt sich in Olympia auf besondere Weise. Es geht nicht um Kontinuität im Sinne von 'Weiterleben', sondern um die Stiftung bzw. Konstruktion von Kontinuität in Umbruchsituationen. Die Forschungen zu Olympia, die unter dieser Fragestellung angegangen werden, könnten auch einen Beitrag zur derzeit diskutierten Problematik der "invention of tradition" leisten.
(2) Die räumliche Einbettung ist entscheidend z. B. bei einer Verlagerung des Kultes (Kontinuität bei Ortswechsel). Auch das lokale Umfeld wird in den Blick genommen, und zwar in unterschiedlichen Reichweiten: Olympia im engeren (südliches Elis, Pisatis, Triphylien) und im weiteren (Elis, Achaia, Nordwestgriechenland) regionalen Rahmen, darüber hinaus Fernbeziehungen zu den Kolonien vor allem in Unteritalien und Sizilien. Wichtige historische Fragestellungen, etwa nach der Entwicklung von Elis als politischer Gemeinde, nach der Funktion kultischer Zentren innerhalb dieser und nach der Rolle der Fernbeziehungen zu den Apoikien für die panhellenische Ausrichtung Olympias, lassen sich auf dieser Grundlage konkret untersuchen.
Die komplexe Thematik wird auf interdisziplinärer Basis insbesondere der Fächer Archäologie und Geschichte untersucht. Dabei werden verschiedene Methoden angewandt: Studium schriftlicher Quellen und archäologischer Funde, Erschließung neuer Materialien durch Surveys und Grabungen, naturwissenschaftliche Untersuchungen von Keramik- und Metallfunden.
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