Pompeji: Insula 16 Regio VI - Dokumentation, Interpretation und urbanistische Situation

Forschung

Bekannt ist die Insula durch die »Casa degli Amorini dorati«, ein reich ausgestattetes Wohnhaus mit Gartenperistyl, Marmorskulpturen und Fresken. Neben einem weiteren Peristylhaus (s.u.) besetzen die Insula viele kleine, einfachere Wohnhäuser und vor allem zahlreiche Läden, Schenken und kleine Gewerbebetriebe, die sich an den verkehrsgünstigen Lagen etabliert haben. Dieses dichte Nebeneinander von verschieden großen Häusern mit unterschiedlichen Nutzungen, deren bauliche Verzahnung und intensive Flächenbenutzung sind charakteristisch für die Bebauungsstruktur der Insula. Ziel des Projektes ist es, zunächst den gesamten Baubestand der Insula in einer exakten Bauaufnahme zum ersten Mal zu erfassen und die mit dem früheren DAI/DFG-Projekt »Häuser in Pompeji« begonnene Interpretation der Befunde auf die Insulabebauung auszudehnen. Es soll versucht werden, das Entstehen und die historische Entwicklung der ausgeprägt gemischten Bebauung von den wirtschaftlichen Bedürfnissen und sozialen Ansprüchen der hier ansässigen Bewohner her verstehen zu lernen. Dabei wird die besondere urbanistische Situation der Insula zu berücksichtigen sein.

Aktuelle Arbeiten

Mit der architektonischen Bestandsaufnahme der Insula wurde im Oktober 1997 im Nordabschnitt begonnen. Der nördliche große Gebäudekomplex, bestehend aus zwei ineinander verzahnten Grundstücken, einer Taberna (Eingang Nr. 20-25) und einem stattlichen Peristylhaus (Eingang Nr. 19. 25-26), konnte im Grundriß (Maßstab 1:50) fertiggestellt werden. Das bearbeitete Gebiet umfaßt ca. 775 qm Grundfläche, d.h. ein Viertel des Areals der gesamten Insula.