Überblick
Zur Bewahrung der Denkmäler in der Region allgemein und insbesondere in der antiken Stadtanlage Gadaras wurde im Rahmen von „Stunde Null“ ein Trainingsprogramm für örtliche Handwerker und nach Jordanien geflüchtete syrische Handwerker eingerichtet, in dem das traditionelle Steinmetz-Handwerk vermittelt wird. Darüber hinaus werden die Teilnehmer auch in ökonomische Arbeitstechniken dieses alten Handwerks eingeführt. Auf der einen Seite wird damit nicht nur handwerkliches know how vermittelt, sondern zudem das immaterielle Erbe gestärkt
Die Programme in Gadara zielen auf die Vermittlung von Kenntnissen im Kultur- und Naturerbe zur Stärkung der lokalen jordanischen Bevölkerung und stützen das lokale Capacity Building. Aber sie gehen darüber hinaus, indem auch syrische Flüchtlinge integriert werden. Ihnen soll ermöglicht werden, praktisch-handwerkliches und akademisches Wissen zu erwerben, das sie in die Lage versetzen soll, in der Zukunft aktiv am Kulturerhalt und Wiederaufbau ihres Landes mitzuwirken
Das Programm ist Teil der Projektreihe „Stunde Null“, die unter dem Dach des Archaeological Heritage Network durchgeführt und mit Mitteln des Auswärtigen Amtes finanziert wurde
Projektberichte 2016 - 2023
2016-2020: Steinmetz- und Bauwerkserhaltungstrainings (JORD 1)
Im Jahr 2016 begann das DAI mit der Umsetzung von Trainingsprogrammen in Steinmetztechniken und Bauwerkserhaltung. Diese richteten sich an syrische und jordanische Handwerker, um ihnen praktische Fertigkeiten in der Restaurierung und Denkmalpflege zu vermitteln. Als zentraler Ort für die Ausbildungsmaßnahmen wurde eine historische Hofanlage im oberen Dorfkern von Umm Qays denkmalgerecht instandgesetzt und als Werkhof eingerichtet. Diese Initiative ermöglicht eine langfristige Nutzung als Ausbildungs- und Trainingszentru
2015-2018: Kulturbildungsprogramme (JORD 2)
Ab 2015 realisierte das DAI in Gadara (Umm Qays) Programme zur Kultur- und Naturvermittlung für Kinder. Diese zielten darauf ab, sowohl syrische Geflüchtete als auch die lokale Gemeinschaft für den Schutz des Kulturerbes zu sensibilisieren. Im Rahmen des Projekts wurden auch lokale Programmbetreuer geschult, um die Nachhaltigkeit der Bildungsangebote sicherzustellen (Train the Trainers).
2023: Erweiterte Trainingsmaßnahmen (JORD 3)
Im Jahr 2023 wurden die Ausbildungsangebote weiter ausgebaut. Neben Kursen zur Bauwerkserhaltung wurden spezielle Trainings zur Materialkunde für junge Erwachsene und Hochschulabsolvent*innen aus Jordanien und Syrien angeboten. Diese Kurse boten syrischen Geflüchteten eine Möglichkeit, sich beruflich zu qualifizieren und sie auf die Aufgaben beim späteren Wiederaufbau des Landes vorzubereiten. Zudem dienten Maßnahmen dazu, die Teilnehmenden besser auf den Eintritt in den Arbeitsmarkt vorzubereiten. Auch Workshops zur archäologischen Funddokumentation fanden in diesem Rahmen statt.
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