Orte und Strategien der Herrschaftssicherung der griechischen Kolonien Siziliens

Forschung

Im Hinterland der griechischen Kolonien entstehen zwischen dem 8. und 4. Jh. v Chr. zahlreiche Siedlungen, deren primäre Aufgabe die Absicherung des Territoriums gegenüber indigenen, griechischen oder punischen Konkurrenten ist. Dabei handelt es sich sowohl um städtische Anlagen mit einem wesentlichen Anteil an ziviler Bevölkerung, als auch um bescheidenere Höhensiedlungen, die vermutlich vor allem der Stationierung kleinerer Militärkontingente diente. Für beide Siedlungstypen findet sich in der Literatur u. a. die Bezeichnung des Phrourions.

Im Fokus des vorliegenden Projektes sollen, neben einer grundsätzlichen Diskussion der Typologie und Terminologie, die Höhensiedlungen meist unbekannter Binnenstruktur stehen, die vornehmlich im 6. Jh. an den Grenzen der Chorai und an den überregionalen Straßen angelegt wurden. Sie zeichnen sich meist durch eine Befestigung und einfache Bebauung aus, deren Funktion nur in einzelnen Fällen untersucht wurde. Ziel des Projektes ist zunächst eine Bestandsaufnahme der aus der Literatur und der Archäologie bekannten Höhensiedlungen mit strategisch-militärischer Funktion. In einem zweiten Schritt sollen exemplarische Prospektionen und Detailuntersuchungen an ausgewählten Orten Aufschluss über die baulichen Strukturen der Siedlungen geben und ggf. eine Typologisierung ermöglichen. Eingebunden werden sollen diese Untersuchungen in eine generelle Diskussion der Strategien der Herrschaftssicherung der griechischen Kolonien Siziliens zwischen dem 8. und 4. Jh. v Chr.