Überblick
Die antike Großstadt Patara lag an der Südküste der heutigen Türkei. Durch ihren überregional bedeutenden Hafen stieg sie seit dem 4. Jh. v.Chr. zu einer der wichtigsten Städte Lykiens auf. In der Frühzeit war Patara für ein Orakelheiligtum des Apollon berühmt, wie eine Erwähnung bei Herodot zeigt. Das Heiligtum genoss aber auch noch in der Kaiserzeit regionale Prominenz. Im Hellenismus und in der Kaiserzeit erlebte die Stadt als Hauptstadt des Lykischen Bundes und als Sitz der römischen Provinzialverwaltung der 43 n.Chr. eingerichteten Provinz Lycia weitere Blüteperioden. Die allmähliche Versandung des Hafens seit der Antike, die durch Sedimentanschwemmungen des in der Nähe mündenden Flusses Xanthos verursacht wurde, führte im Mittelalter schließlich zur endgültigen Aufgabe der Stadt. Systematische Ausgrabungen in Patara werden seit 1988 von der Akdeniz Üniversitesi Antalya durchgeführt. Ziel des gemeinsam mit der Forschungsstelle Asia Minor der Universität Münster durchgeführten Projektes ist die Vorlage der ca. 750 griechischen und lateinischen Inschriften der Stadt in einem Gesamtcorpus. Seit 2010 wurden die Inschriften in jährlichen Kampagnen dokumentiert und in Vorbereitung des Corpus zahlreiche Neufunde publiziert. Die Ausarbeitung des Corpus wird seit 2021 von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördert.
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