Forschung
Interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Archäologie, Quellen- und Bauforschung, zusätzlich unterstützt durch geophysikalische Prospektionen und geoarchäologische Bohrungen.
Triphylien bietet sich für diese Untersuchungen aus folgenden Gründen besonders gut an:
• Die antiken Quellen bieten eine gute Arbeitsgrundlage. Von Homer bis Stephan von Byzanz wird über die Städte Triphyliens berichtet.
• Zahlreiche gut erhaltene Befunde ermöglichen ohne Ausgrabungen weit reichende Erkenntnisse
• Gut erschlossenes und leicht zugängliches Areal
• Viele Vorarbeiten der Ephorie zu einzelnen Monumenten
• Markante Topographie, die die Möglichkeit zur Rekonstruktion von Siedlungsstrukturen bietet
Ziel des Forschungsprojektes ist es, die Entwicklung der Städte Triphyliens zu selbständigen hellenistischen Poleis anhand aller verfügbaren Quellen umfassend darzustellen. In der antiken Literatur zu Triphylien ist im 4. und 3. Jahrhundert v. Chr. ein entscheidender Wandel von abhängigen Periökenstädten hin zu selbständigen Poleis zu belegen, der sich in einem neuen Selbstbewusstsein der Bürger und im Ausbau der Städte widerzuspiegeln scheint. Mit archäologischen und bauhistorischen Mitteln soll diese Veränderung nachgewiesen und im Kontext der hellenistischen Staatenwelt diskutiert werden. Als Ergebnis des Forschungsprojektes soll ein Gesamtbild der Siedlungsgeschichte Triphyliens entstehen, das eine Beziehung zwischen den historische Quellen sowie archäologischen und bauhistorischen Befunden herstellt.
Beim Zusammentragen der literarischen, archäologischen und bauhistorischen Quellen sollen folgende Fragen im Mittelpunkt stehen:
• Welche Größe und Ausdehnung haben die Städte?
• Welche Städte spielten eine bedeutendere Rolle als andere? Wie sind die Verhältnisse und Abhängigkeiten der Städte untereinander?
• Warum sind einige Städte stark befestigt, andere gar nicht?
• Wie ist die zeitliche Einordnung der Städte, z. B. das Verhältnis der ummauerten zu den nicht befestigten Städten?
• Welche Rolle spielten die städtischen und außerstädtischen Heiligtümer, z. B. Markierung territorialer Bereiche?
Das Projekt will zudem Fragen zur Raumgestaltung auf drei Ebenen beantworten, die sich vom Mikrokosmos der einzelnen Polis bis zur hellenistischen Staatenwelt weiten:
• Wie verändern sich die einzelnen Poleis und ihr Umland?
• Wie wird das Territorium des triphylischen Städtebundes gestaltet und wie grenzt sich der Bund architektonisch sichtbar gegen die Nachbarstaaten ab?
• Können charakteristische Elemente politischer Raumgestaltung, wie wir sie aus den bedeutenden Zentren der hellenistischen Welt kennen, in den kleinen provinziellen Poleis Triphyliens, den Vertretern des 'Dritten Griechenlands', wiedergefunden werden?
Jährliche Kampagnen 2006–2011
Projekt exportieren