Überblick
Die Verteidigungs- und Befestigungsanlagen des Stadtstaates Athen in der Antike sind bisher unzureichend erforscht. Spätestens seit 479 v. Chr. markierte, begrenzte und schützte eine umfassende Stadtmauer das Stadtgebiet. Das Projekt erstellt erstmals eine umfassende und dem neuesten Forschungsstand entsprechende topographische Dokumentation der antiken Befestigungsanlagen Athens von der geometrischen bis zur spätantiken Zeit und analysiert deren
Bekanntes Material wird aufgearbeitet, neu analysiert und mit den Ergebnissen neuerer Ausgrabungen zusammengeführt. Auch Reiseberichte aus dem 18. und 19. Jahrhundert, die bislang unzureichend berücksichtigt wurden, sollen auf ihre Aussagekraft hin untersucht werden.
Die so genannte Themistokleische Stadtmauer, das erste Befestigungssystem, bildet den Schwerpunkt der Forschungen. Sie ist der erste archäologisch nachweisbare Mauerring der Stadt Athen, der bis auf wenige Änderungen und Unterbrechungen bis in die Spätantike zu Verteidigungszwecken genutzt wurde. Sein Verlauf kann weitgehend rekonstruiert werden. Zahlreiche Notgrabungen der letzten Jahrzehnte, datierbare Mauerbestände, die im Kerameikos gefundenen wurden, wie auch indirekte Hinweise wie etwa die Lokalisierung klassischer Friedhöfe und Straßen machen dies möglich. Die Lokalisierung von zusätzlichen Toren und die Erforschung ihrer Einbindung in das damalige Straßennetz wurden durch die jüngeren Stadtgrabungen ermöglicht.
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