Lokale Pfade zur Fluvialen Anthroposphäre an Echaz (Rhein) und Eger (Donau)

Echaz (Rhein) und Eger (Donau) sind ausgeprägte fluviale Anthroposphären. Städtische Akteure, Adel, Kloster- und Dorfgemeinschaften haben beide Auen auf sehr unterschiedliche Weise verändert. Das Projekt untersucht lokale Pfade und zugrundeliegende sozio-ökologische Prozesse in Mittelalter und vorindustrieller Neuzeit.

Bauliche Elemente der Fluvialen Anthroposphäre am Oberlauf der Echaz bei Lichtenstein (Baden-Württemberg) © Lukas Werther (RGK) // Lukas Werther (RGK)

DAI Standort  Römisch-Germanische Kommission

Projektart  Teilprojekt einer Verbundforschung

Laufzeit  2023 - 2026

Disziplinen  Archäologie, Geographie, Geschichtswissenschaften

Projektverantwortlicher  PD Dr. Lukas Werther

Adresse  Palmengartenstr. 10-12 , 60325 Frankfurt

Email  Lukas.Werther@dainst.de

Laufzeit  2023 - 2026

Projektart  Teilprojekt einer Verbundforschung

Cluster/Forschungsplan  RGK - Archäologische Episteme in Entwicklung: Zu Landschaften, Objekten und Daten

Fokus  Feldforschung, Methodenentwicklung, Regionalforschung, Thematische Forschung, Modellierung, Verbundforschung

Disziplin  Archäologie, Geographie, Geschichtswissenschaften

Methoden  Radiokarbondatierung, Thermolumineszenz (TL/OSL), Feldforschung, Bohrungen, Fernerkundung, Geoelektrik, Geomagnetik, Geophysikalische Untersuchungen, GIS-Analyse, LiDAR, Luftbildfotografie, Surveys

Partner  Universität Leipzig, Eberhard Karls Universität Tübingen, Technische Universität Darmstadt (TU Darmstadt), Friedrich-Schiller-Universität Jena, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart

Förderer  Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Schlagworte  Holozän, Mittelalter (10.-15.Jahrhundert), Frühe Neuzeit, Städte, Landschaftsentwicklung, Naturkatastrophen, Gerbereien, Mühlen, Abflüsse, Abwasserleitungen, Brücken, Dämme, Deiche, Drainagen, Kanäle, Künstliche Teiche, Uferbefestigungen, Flüsse, Teiche, Alluvialböden, Feuchtgebiete, Flussinseln, Moore, Täler, Ufer, Klostergemeinschaften, Adel, Bürgertum

Projekt-ID  5790

Überblick

Das Teilprojekt des DFG-Schwerpunktprogrammes 2361 untersucht lokale Pfade zur Fluvialen Anthroposphäre mit archäologischen, geowissenschaftlichen und historischen Methoden. Um lokale Besonderheiten von allgemeinen Trends zu unterscheiden, werden die Auen von zwei ähnlichen süddeutschen Karstflüssen mit ihren Nebenflüssen, systematisch verglichen. Beide Flüsse sind heute ausgeprägte fluviale Anthroposphären. Das Projekt fokussiert auf sechs Themen: Die Analyse der Wasserkraftnutzung, die Rekonstruktion der Auswirkungen des städtischen Handwerks und der Abfallentsorgung auf die Auenverschmutzung, die Rekonstruktion von Wasserbaumaßnahmen, die Rekonstruktion der Landnutzung in der Aue, die Rekonstruktion menschlicher Einflüsse auf die aquatische Fauna sowie die Analyse von Rechten und Konflikten zwischen verschiedenen Akteuren. Auf der Grundlage einer multidisziplinären Bewertung ausgewählter Schlüsselhypothesen wird das spezifische raumzeitliche Muster der Entstehung der Fluvialen Anthroposphäre von ca. 1100 bis 1800 n. Chr. herausgearbeitet. Dies geschieht auf der Grundlage neuer Indizes für anthropogene Einflüsse und differenzierter raumzeitlicher Modellierung, um übertragbare und skalierbare Ergebnisse zu erhalten.