Überblick
Der Tempel von Heliopolis (griechisch: Ἡλιούπολις, Sonnenstadt, altägyptisch: Jwn.w) bildete im Alten Ägypten das Zentrum des Sonnenkultes. Nach dem Schöpfungsmythos von Heliopolis ist an diesem Ort die Welt entstanden. Aufgrund dessen wurde die Stadt von den Herrschern Ägyptens in mehr als 2400 Jahren zum Zentrum des Sonnenkultes ausgebaut. Weltweit besitzen nur wenige andere Tempel eine derartig lange Nutzungsdauer. Heliopolis war Tempel und Stadt zugleich. Doch obwohl Heliopolis nie die Hauptstadt Ägyptens war, galt es als religiöses und kulturelles Zentrum. Unter den Ptolemäern sowie in der römischen Kaiserzeit begann der Abtransport pharaonischer Monumente nach Alexandria, Rom und anderen Orten. Weitere 1000 Jahre diente der Tempel als Steinbruch für das benachbarte Kairo. Heutzutage befindet er sich unter der Millionenstadt Kairo. Im Jahr 2012 wurde das Heliopolis Project als eine archäologische Gemeinschaftsunternehmung des Ägyptischen Antikenministeriums und des Ägyptischen Museums – Georg Steindorff – der Universität Leipzig gegründet. 2016 trat das Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik der Hochschule Mainz diesem Verbund bei. Das Ziel des Projektes ist es, die Geschichte des Tempels zu erforschen und die wichtigsten Denkmäler in lokalen Museen zugänglich zu machen. Hierbei handelte es sich um Notgrabungen, da vermehrt Wohnhäuser auf dem Tempelgebiet errichtet werden. 2022 wurde das Projekt in das Arbeitsprogramm der Abteilung Kairo überführt.
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