Göbekli Tepe

Der Göbekli Tepe im Südosten der Türkei ist ein Fundplatz aus dem frühen Neolithikum und weist unter anderem monumentale Architektur mit bis zu 5,5 m hohen, teils reich verzierten Stelen auf. Diese außergewöhnlichen Befunde bieten seit Beginn der Arbeiten Anlass zur Diskussion und Reinterpretation des beginnenden Neolithikums. 

Der Göbekli Tepe aus der Luft. Rechts im Vordergrund: das Hauptgrabungsgebiet mit den anschließenden Flächen des Südwesthügels; links im Hintergrund: die Ausgrabungsflächen auf dem Nordwesthügel. © DAI, Orient-Abteilung // Erhan Küçük

DAI Standort  Abteilung Istanbul, Orient-Abteilung

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  1995 - 2025

Disziplinen  Prähistorische und historische Archäologie, Bauforschung, Archäozoologie

Projektverantwortlicher  Dr. phil. Lee Clare

Adresse  Inönü Caddesi 10 , 34437 Istanbul

Email  Lee.Clare@dainst.de

Team  Dr. phil. Lee Clare, Dr.-Ing. Moritz Kinzel, Ferran Antolin, Julia Gresky, Julia Schoenicke

Laufzeit  1995 - 2025

Projektart  Einzelprojekt

Cluster/Forschungsplan  IST - Bedeutung von Regionen und ihrer Verflechtungen im Kontext gesellschaftlicher und ökonomischer Strukturen sowie deren kulturelle Manifestationen, IST - Sozialer Metabolismus in unterschiedlichen naturräumlichen und kulturellen Kontexten, IST - Technologien und Organisation komplexer Prozesse, IST - Zusammenspiel von Orten und Praktiken im Kult, OA - Kulturerhalt

Fokus  Auswertung, Feldforschung, Kulturerhalt/Cultural Heritage, Methodenentwicklung, Verbundforschung, Wissenschaftsgeschichte

Disziplin  Prähistorische und historische Archäologie, Bauforschung, Archäozoologie

Methoden  Analoge Fotografie, Architektonische Bauaufnahme, Bauplanung, Rekonstruktionen, Datierungsmethoden, Radiokarbondatierung, relative Chronologie, Digitale Fotografie, 3D-Dokumentation, Analoge Dokumentation, Analoge zeichnerische Dokumentation, Digitale Dokumentation, Digitale grafische Dokumentation, Dokumentation Fund/Befund, Fotogrammetrie, Nivellierung, Schichtdokumentation, Vermessung, Elektronische Datenverarbeitung, Feldforschung, Grabungsmethoden, Korrespondenzanalyse, Prospektionsmethoden, Flurbegehungen, Fundverbreitungsanalysen, Geophysikalische Untersuchungen, GIS-Analyse, Luftbildfotografie, Surveys, Topografische Untersuchung, Topographische Aufnahme, Räumliche Auswertungen, Retrodigitalisierung, Statistik, Structure from Motion (SfM), Bautechniken, Bearbeitungstechniken, Einfassungen, Typologie, Verfahren, Hausbau, Rohstoffgewinnung, Vergleiche

Partner  Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, Harran University, Şanlıurfa, FU Berlin, Physische Geographie, Universität zu Köln, Institut für Ur- und Frühgeschichte, Istanbul University, Department of Prehistory, Museum Şanlıurfa

Förderer  Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Schlagworte  Archäobotanik, Archäoinformatik, Archäologie, Archäometrie, Archäozoologie, Bauforschung, Bauwesen, Bioarchäologie, Experimentelle Archäologie, Geographie, Geologie, Naturwissenschaften, Prähistorische und historische Archäologie, Akeramisches Neolithikum (PPNA, PPNB), Urgeschichte, Vorgeschichte, Symbolische Objekte, Feuersteine, Geröllsteine, Kalkstein, Kiesel, Magmatisches Gestein, Obsidian, Ocker, Silex, Sinter, Steine, Öffentliche Bauten, Sakralbauten, Wohnbauten, Höhensiedlungen, Tellsiedlungen

Projekt-ID  1934

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/260972

Überblick

Der Göbekli Tepe (dt.: "Bauchiger Hügel") ist ein Fundplatz der in das akeramischen Neoithikum A und B (Pre-Pottery Neolithic A and B / abgekürzt als PPN-A/B), also  ca. von 9.500/9.250 bis 8000/7.750 calBC datiert. Er liegt in der heutigen Südost-Türkei in der Region Şanlıurfa, rund 15 km nordwestlich der Stadt Şanlıurfa. Aufgrund seiner Lage auf einem der höchsten Plateaus der Germuş Berge (rund 770 m. ü . NN) ist der Göbekli Tepe von Süden aus der  Harran Ebene und von Osten undNorden aus dem Cullap Suyu Becken gut zu sehen. Vom Fundplatz selbst sind die Ebenen um den Göbekli Tepe zwar gut einsehbar, aber verschwimmen im Dunst. 

Göbekli Tepe wurde im Jahr 1994 durch K. Schmidt, M. Akman und M. Morsch bei einem Survey wiederentdeckt.Erste Grabungen begannen im darrauffolgenden Jahr 1995 und dauern bis heute an. In den ersten 20 Jahren seiner Erforschung wurde der Göbekli Tepe als primär ritueller Ort, ein Bergheiligtum interpretiert. Grund dafür waren die damals für das PPNA und PPNB unerwateten Befunde, wozu bspw. die monumentalen rund-ovalen Sondergebäude mit zahlreichen großen (3 bis 5,5 m hoch) und teils reich verzierten Monolithen, sog. T-Pfeiler, zählen. Jedoch muss diese Interpretation durch neue Grabungsbefunde aus den vergangen Jahren in einen viel komplexeren Kontext gestellt werden. Die Forschungen haben erstmals eindeutige Nachweise über häusliche Aktivitäten und HInweise auf eine dauerhafte Besiedlung am Fundplatz erbracht. Der Göbekli Tepe sollte somit als Siedlungsort mit ausgeprägter ritueller Komponente interpretiert werden.

Projekt News & Blogbeiträge

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PRESSEMITTEILUNG

Lebensgroße Statue eines Wildschweins im Sonderbau D von Göbekli Tepe gefunden

08.10.2023 | Abteilung Istanbul

Die jüngsten Ausgrabungen an der UNESCO-Weltkulturerbestätte Göbekli Tepe (Südosttürkei) haben zu einer einzigartigen Entdeckung geführt. Eine lebensgroße Wildschweinstatue kam im Sondergebäude D zum Vorschein.

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PRESSEMITTEILUNG

Meilenstein des Kulturerhalts in der Südosttürkei

13.09.2023 | Abteilung Istanbul

Am UNESCO Welterbeplatz Göbekli Tepe konnte in einer Kooperation zwischen der Istanbul Universität und der Abteilung Istanbul des DAI die denkmalpflegerische Konsolidierung des „Leopardenpfeilergebäudes" abgeschlossen werden.

Göbekli Tepe seen from the southeast (Photo: K. Schmidt; D-DAI-IST-GT2009-KS-8252)
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Göbekli Tepe, Gebäude H. © Göbekli Tepe Projekt, DAI-IST // Moritz Kinzel
Göbekli Tepe, Raum 38, Leopardenpfeilergebäude. © Göbekli Tepe Projekt, DAI-IST // Moritz Kinzel
Göbekli Tepe, Gebäude A, Pfeiler P2. © Göbekli Tepe Prokekt, DAI-IST // Moritz Kinzel
Göbekli Tepe, Oberflächendetail eines T-Pfeilers. © Göbekli Tepe projekt, DAI-IST // Moritz Kinzel
GT2023, Buidling F, Conservation works © DAI-IST // Moritz Kinzel
Luftaufnahme von Anlage C
Luftaufnahme von Anlage C. Gut zu erkennen: die Pfeilerstümpfe der beiden Zentralpfeiler (z. T. wieder aufgerichtet) und Pfeilerbruchstücke. // DAI, K. Schmidt