Überblick
Die durch eine in 2013 durchgeführte geophysikalische Untersuchung entdeckte Siedlung erstreckt sich über eine Fläche von ca. 350 × 200 m. Bei ersten Grabungen wurden die Überreste zweier Häuser freigelegt, deren Wände aus Sand- und Lehmziegeln bestehen, die mit Nilschlamm und kalkhaltigem Putz versehen sind. Zum Teil sind die Wände bemalt. Während sie weiß bzw. im Sockelbereich schwarz gestrichen waren, erhielten die Decken einen roten Anstrich. In einem der Räume wurden zudem drei Säulenbasen aus Kalkstein entdeckt, die einst Lotussäulen trugen. Beide Gebäude besitzen einen offenen Hof mit fünf bzw. sechs Speichern, was auf eine längere Nutzungsperiode der Häuser hindeutet, boten sie seinen Bewohner*innen doch geeignete Infrastrukturen, um ihre eigene Lebensmittelproduktion zu gewährleisten. Der Großteil der Funde steht im Zusammenhang mit der Produktion, Aufbewahrung und dem Verzehr von Lebensmitteln. So findet sich eine große Anzahl an Keramik, pflanzlichen Resten, Asche sowie Tierknochen und -zähnen, aber auch Fragmente von Reibschalen und Feuersteingeräten, ebenso wie Kupferobjekte, Artefakte aus Holz, Steingefäße sowie Fayenceperlen und -einlagen. Zu den außergewöhnlicheren Funden zählen das Fragment eines Armreifs aus Elfenbein, eine Siegelabrollung, ein Malachitbröckchen und eine knapp 20 cm große, versteinerte Flügelschnecke. Die Gebäude dürfen ihrer Dimensionen als auch Ausstattung nach durchaus als gehobene Wohnhäuser gedeutet werden. Den Keramikfunden zufolge datieren die zwei Häuser in die frühe 4. Dynastie, was nahelegt, sie im Kontext des Bauprozesses der Pyramiden zu interpretieren. Da sich in den bislang ergrabenen Räumen nur wenige Nutzungsspuren finden ließen, ist davon auszugehen, dass die Häuser planmäßig verlassen wurden.
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