Überblick
Die Bauten mit Untergeschossen machen in der Gesamtheit der bekannten Amphitheater nur einen kleinen Teil aus, bilden aber einen interessanten Kontrast zu den Monumenten, die nicht mit einem derartigen Luxus ausgestattet waren. Da die wenigsten der über 250 bekannten Amphitheater Räumlichkeiten unter der Arena besitzen, müssen wir annehmen, dass solche Strukturen für die Gladiatorenspiele nicht unbedingt notwendig waren. Der Spielablauf einer „normalen“ munas (Gladiatorenspiele) war dreigeteilt. Am Vormittag fand die venationis (Tierhatz) statt: Kampf von Mensch gegen Tier, einzeln oder in Gruppen, sowie Tier gegen Tier. Am Nachmittag folgten Gladiatorenkämpfe, die bis zum Abend andauerten. In der Mittagszeit und in den Spielpausen wurden schauspielerische Darbietungen geboten, zu denen auch offizielle Hinrichtungen gehörten, die nichts mit den Gladiatorenspielen zu tun hatten.
Um diesen Darbietungen einen eigenen Charakter zu geben, wurden die Hinrichtungen phantasievoll inszeniert, indem man sie in Form von mythologischen Szenen oder als wichtige geschichtliche Ereignisse nachspielte. Aufgrund von zeitgenössischen Beschreibungen wurde stets angenommen, dass in den Untergeschossen der Bühnenapparat für die theatralischen Schauspiele installiert war. Durch sie war es anscheinend möglich Menschen, Tiere, Dekorationen und Kulissen in der Arena erscheinen zu lassen, um so der Darbietung ein besonderes Gepräge zu geben.
Partnerinstitution
Polo Museale della Campania, Museo Archeologico dell'Antica Capua, Mitreo e Anfiteatro di Santa Maria Capua Vetere (Direttore: Dottoressa Ida Gennarelli)
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