Überblick
Das Theater von Apollonia – Mittelpunkt des Projekts und Ausgangspunkt weiterer Forschungen zum umgebenden Straßennetz – liegt im Zentrum der antiken Stadt und diente der Bevölkerung von Apollonia, die teilweise 60.000 Menschen umfasste, vom 3. Jahrhundert v. Chr. bis in die späte römische Kaiserzeit hinein als Austragungsort musischer und sportlicher Veranstaltungen. Für die Cavea war ein Hügelhang abgetragen worden, während ein künstlicher Damm die Nordwestseite stützte. Die bisherigen Forschungen in Apollonia machen die Schlüsselstellung des Theaters in der Region deutlich, aber auch seine Bedeutung für die Geschichte Apollonias selbst.
Das deutsch-albanische Ausgrabungsprojekt zielt darauf ab, das Theater in Apollonia in seiner ursprünglichen hellenistischen Gestalt und seinen in römischer Zeit vollzogenen Veränderungen zu rekonstruieren, die einzelnen Phasen zu datieren und in die Geschichte der Stadt und des Theaterbaus einzuordnen. Des Weiteren soll geklärt werden, wie der Theaterplatz vor dem Bühnengebäude und der Raum hinter dem Koilon in das Straßennetz eingebunden waren. Auch mit allgemeinen Fragestellungen zum griechischen Theater setzt sich das Projekt auseinander. Gute Vergleichsmöglichkeiten bieten neben dem in Apollonia zwei weitere Theater gleicher Zeitstellung im Bereich des griechisch-illyrischen Grenzgebietes: das Theater von Byllis, 40 Kilometer landeinwärts von Apollonia, und das Theater von Nikaia, 3 Kilometer von Byllis entfernt.
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