At the onset of settled pastoralism - Archäozoologie im Kaukausus
In den Wirtschaftssystemen der Hochgebirge spielt die Form und Intensität des Pastoralismus eine entscheidende Rolle. Bioarchäologische Studien können einen wertvollen Beitrag zum Verständnis der Aktivitäten prähistorischer Menschen und ihrer Nutzungsstrategien leisten. In der neuen Studie haben wir über 36 000 Tierknochen auf osteometrische Daten, Artenzusammensetzung, Altersverteilung und Geschlechtsmuster untersucht. Darüber hinaus wurde eine Reihe von Isotopendaten mit Schwerpunkt auf Strontium, Sauerstoff und Kohlenstoff gewonnen, um die Mobilitätsbereiche und vertikalen Bewegungen der untersuchten Tierpopulationen zu bewerten.
Die Ausgrabungen an der Fundstelle Ransyrt-1 im Nordkaukasus ernrachten eine umfangreiche Sammlung von Tierknochen aus dem Kontext eines Bergheiligtums. Dieser Ort fällt an den Beginn eines grundlegenden Wandels, der mit der Entwicklung einer semistationären Weidewirtschaft und schließlich mit dem Aufkommen einer kombinierten Berglandwirtschaft in der Spätbronzezeit einherging. Vergleiche mit etwas späteren Siedlungen im Nord- und Südkaukasus anhand publizierter und unpublizierter Daten zeigen die Entwicklung von Strategien der Intensivtierhaltung in der Spätbronzezeit an der Schnittstelle zwischen Südwestasien und der eurasischen Steppe.
Sabine Reinhold, Jana Eger, Norbert Benecke, Corina Knipper, Dirk Mariaschk, Svend Hansen, Sandra L. Pichler, Claudia Gerling, Aleksandra P. Buzhilova, Tatyana A. Mishina, Dmitriy S. Korobov, Andrey B. Belinskiy, At the onset of settled pastoralism – Implications of archaeozoological and isotope analyses from Bronze age sites in the North Caucasus. Quaternary International, 2023, https://doi.org/10.1016/j.quaint.2023.05.008.
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Sabine Reinhold
, Referentin für die Archäologie Sibiriens und des Ural
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