Stadtforschungen in Baalbek/Heliopolis

In dem Projekt werden die alten Grabungen des 20. Jhs. aufgearbeitet und die einzelnen Monumente ausführlich dokumentiert und untersucht. Ziel ist eine Darstellung der Entwicklung der Stadt und ihres regionalen Kontextes durch die historischen Epochen hindurch.

Blick nach Nordosten über die römische Therme zum Bacchustempel und dem Jupiterheiligtum. © DAI Orient-Abteilung // H. Wienholz

DAI Standort  Orient-Abteilung

Projektart  Verbundforschung mit Teilprojekten

Laufzeit  seit 2001

Disziplinen  Archäologie, Bauforschung, Stadtarchäologie

Projektverantwortlicher  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess, Dr. phil. Holger Wienholz

Adresse  Podbielskiallee 69-71 , 14195 Berlin

Email  Margarete.vanEss@dainst.de

Team  Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess, Dr. phil. Holger Wienholz, Julia Nador, Emmanuele Petiti

Laufzeit  seit 2001

Projektart  Verbundforschung mit Teilprojekten

Fokus  Feldforschung, Auswertung, Objektforschung, Regionalforschung, Wissenschaftsgeschichte

Disziplin  Archäologie, Bauforschung, Stadtarchäologie

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Beschreibung, Absolute Datierung, Dendrochronologie, relative Chronologie, Digitale Fotografie, Feldforschung, Kunsthistorische Methoden, Räumliche Auswertungen, Restaurierungs- und Denkmalpflegemethoden, Konservierung, Schutzstrategien, Stilkritik, Typologie, Städtebau, Stadtplanung, Wasserversorgung

Partner  Brandenburgische Technische Universität Cottbus - Senftenberg (BTU), Lehrstuhl Baugeschichte, Brandenburgische Technische Universität Cottbus - Senftenberg, Lehrstuhl für Vermessungskunde, Brandenburgische Technische Universität Cottbus - Senftenberg (BTU Cottbus - Senftenberg), Referat Naturwissenschaften an der Zentrale, Direction Générale des Antiquités du Liban (DGA)

Schlagworte  Chronologien, Objekte, Soziale kollektive Einheiten

Projekt-ID  2516

Permalink  https://www.dainst.org/projekt/-/project-display/25868

Überblick

Nach dem libanesischen Bürgerkrieg wurde 1997 eine Kooperation zwischen der Direction Générale des Antiquités du Liban und dem DAI vereinbart. Begonnen wurde mit dem Aufbau einer Ausstellung sowie Untersuchungen an einer Nekropole. Seit 2001 wurden die Ergebnisse der libanesischen Grabungen der 1960/70er Jahre aufgearbeitet. 2005 startete ein DFG-Projekt zur gesamten Stadtgeschichte, vom Neolithikum bis zu den osmanischen Häusern des 19. und frühen 20. Jhs. Durch einen archäologischen Survey des Umlandes wurden sowohl ökonomische Grundlagen als auch geographische Verhältnisse in die Untersuchung miteinbezogen.

Die libanesische Stadt Baalbek, in der römischen Kaiserzeit Colonia Iulia Augusta Felix Heliopolis genannt, reicht in ihrer Siedlungsgeschichte bis in das 8. Jt. v. Chr. zurück. Sie wird von den monumentalen römischen Ruinen geprägt. Die Stadt wurde jahrhundertelang durch die großen römischen Tempelbauten dominiert. Diese waren auch der Grund für das Interesse vieler Reisender und bildeten lange Zeit den Schwerpunkt der Forschungen. Das Jupiterheiligtum ist eine der großen Sakralanlagen der römischen Welt. Die heute noch stehenden sechs Säulen der Südseite des Tempels sind eines der Wahrzeichen des Staates Libanon. Der neben dem Jupitertempel errichtete sogenannte Bacchustempel ist eines der am besten erhaltenen Bauwerke der römischen Antike.

Die Erforschung der Stadt dient dem Ziel, die Monumente in ihrer Entwicklung zu verstehen, ihre Einbindung und Wechselwirkung in die Struktur der Stadt zu erkennen und Baalbek in die regionalen historischen Bezüge einzubetten. Neben mehreren wissenschaftlichen Qualifikationsarbeiten werden auch populärwissenschaftliche Veröffentlichungen erarbeitet.

Südseite des Jupitertempels von Baalbek mit Geisonfragment im Vordergrund. © DAI Orient-Abteilung // H. Wienholz
Grundriß der Tempel von Baalbek. © DAI Orient-Abteilung // D. Lohmann
Ansicht des Straßenbildes von Baalbek. Restaurierte historische Bauten. © DAI Orient-Abteilung // H. Wienholz
Bacchustempel von Nordwest, Baalbek. © DAI Orient-Abteilung // H. Wienholz
Freitreppe zum Merkurtempel auf dem Stadtberg Sheik Abd'allah. © DAI Orient-Abteilung // I. Wagner