„Räuber, die andere Räuber berauben“: Spolien in die Altstadt von Kairo

Die Bausubstanz der Altstadt von Kairo besteht zu einem beträchtlichen Anteil aus Baumaterialien aus früheren Epochen, die konstruktiv oder dekorativ wiederverwendet wurden. Das Projekt „Räuber, die andere Räuber berauben“ strebt an, diese Baumaterialien auf verschiedenen Aspekten der Wiederverwendung zu untersuchen.

Säulen im Hof der Azhar-Moschee (1130-1149). © DAI Kairo // Mustafa Tupev

DAI Standort  Abteilung Kairo

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  seit 2024

Disziplinen  Architekturgeschichte, Bauforschung

Projektverantwortlicher  Dr. Mustafa Tupev

Adresse  11211 Zamalek-Kairo Kairo

Email  Mustafa.Tupev@dainst.de

Laufzeit  seit 2024

Projektart  Einzelprojekt

Cluster/Forschungsplan  KAI - Komplexe Siedlungsformen

Fokus  Feldforschung

Disziplin  Architekturgeschichte, Bauforschung

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Dokumentation, Feldforschung

Schlagworte  Materialien

Projekt-ID  5889

Überblick

Die UNESCO-Welterbestadt Kairo zählt zu den ältesten und bedeutendsten Ensembles historisch-gewachsener Stadtstrukturen im östlichen Mittelmeerraum, mit einzigartigen, in Nutzung und Bestand historisch gewachsenen Stadtvierteln und mehr als 650 klassifizierten Einzeldenkmälern. Wenige Städte im Vorderen Orient können einen derart geschlossenen, nahezu vollständigen Überblick über die Architektur von der Spätantike bis in die heutige Zeit bieten. Ein Großteil der historischen Bausubstanz in der Altstadt besteht aus wiederverwendeten Baumaterialien aus früheren Epochen. Das Projekt „Räuber, die andere Räuber berauben“ strebt an, die wiederverwendeten Materialien in größeren Rahmen zu kartieren. In einem nächsten Schritt sollen dann die Herkunft, die Zeit des Abbaus, die Mechanismen des Abtransports und des Wiederverbauens sowie die Gründe für die Praxis der Reuse im Einzelfall näher beleuchtet werden: als preiswertes Baumaterial, als Kriegsbeute anderer Kulturen und der damit einhergehenden Machtdemonstration, oder aufgrund einer apotropäischen Funktion.

Das weiße Nilpferd. Block im Treppenhaus des Bab al Futuh (1087). © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Säulen im Hof der Azhar-Moschee (1130-1149).
Säulen im Hof der Azhar-Moschee (1130-1149). © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Schießscharte in der fatimidischen Wehrmauer (1087).
Schießscharte in der fatimidischen Wehrmauer (1087). © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Kapitelle im Hof der Azhar-Moschee (1130-1149)
Kapitelle im Hof der Azhar-Moschee (1130-1149). © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Türsturz des Hauptportals. Khanaqah von Amir Shaikhu (1355).
Türsturz des Hauptportals. Khanaqah von Amir Shaikhu (1355). © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Madrasa von al-Nasir Muhammad mit dem Portal aus Akkon (1299).
Madrasa von al-Nasir Muhammad mit dem Portal aus Akkon (1299). © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Hoffassade und Maqsura der Moschee von al-Nasir Muhammad (1335).
Hoffassade und Maqsura der Moschee von al-Nasir Muhammad (1335). © DAI Kairo // Mustafa Tupev