Überblick
Das interdisziplinäre Forschungsprogramm „Der multidimensionale Raum Olympia“ nimmt das Heiligtum unter dem Aspekt seiner zeitlichen und räumlichen Verortung in übergreifenden Zusammenhängen in den Blick. Von historischer Seite wird nach der Bedeutung des Heiligtums für die Ausbildung einer regionalen Identität und darüber hinaus für seine Rolle als überregionales Kommunikationszentrum gefragt, wobei mythische Konstruktionen und historische Fakten gleichermaßen ausgewertet werden. Eng damit verbunden ist die Frage nach der geographischen Situation, den Kommunikationswegen und den kulturellen Kontakten, die sich in den Bauten und dem Fundgut niederschlagen.
Das Zeusheiligtum von Olympia war nicht nur für die engere Umgebung, sondern seit seinen Anfängen in der ausgehenden Bronzezeit zunehmend überregional ein Treffpunkt und Kommunikationszentrum der griechischen Welt. Das schlägt sich nicht nur in der historischen Überlieferung, sondern auch in den Bauten und Weihungen des Heiligtums nieder, die, wie z. B. die Schatzhäuser, den gesamten griechischen Siedlungsraum von Sizilien über Nordafrika bis zum Schwarzen Meer umfassen. Eine internationale Gruppe von Forschern untersucht interdisziplinär die verschiedenen Ebenen der Verbindungen, die Olympia zu einem der wichtigsten religiösen und kulturellen Mittelpunkte der antiken Welt machten und verknüpft die Auswertung der schriftlichen Quellen mit den Ergebnissen der archäologischen, geologischen und geographischen Forschungen. Eingebunden in diesen Rahmen sind Projekte die sich regional oder thematisch angliedern: Die Untersuchung der Verkehrswege Olympias, der Triphylien-Survey, die Bearbeitung der Architektur der Schatzhäuser und die in Vorbereitung befindliche neue Grabung des DAI südlich der Südhalle, wo die Agora von Olympia vermutet wird, von deren Aufdeckung wichtige Hinweise auf Olympia als politisches Zentrum zu erwarten sind.
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