Stewards of Cultural Heritage (SoCH)

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Forschung

SoCH 1 Einzelprojekt: Ein Plan zur Wiederherstellung und Sanierung der Al-Ahmadiyya Madrasa in Aleppo

Eine der wichtigsten und größten Schulen Syriens in osmanischer Zeit war die Al-Ahmadiyya. Während der Kampfhandlungen in Syrien wurde das Gebäude so schwer beschädigt, dass einige Bereiche des Bauwerks dringende Sicherungsmaßnahmen benötigen. Das Projekt begann mit einer umfassenden Recherche über das Gebäude und die Geschichte seiner bisherigen Konservierung. Im nächsten Schritt erfolgten die Dokumentation des IST-Zustandes und eine Bewertung der Schäden. Auf Grundlage der Schadensanalyse, anhand des Ausmaßes und deren Klassifikation, wurde eine Restaurierungsstudie für die Bauteile erstellt, bei denen dringender Handlungsbedarf besteht. Die zweite Projektphase umfasste die Entwicklung eines Sanierungsplans und Nutzungskonzeptes für das Gebäude als Museum des osmanischen Aleppo. Dazu  wurden 3D-Modelle des Innenraums der Schule erstellt, um die Ideen für einzelne Räume im Gebäude zu visualisieren.

Dieses Projekt wurde von Dr. Ruba Kasmo von der Architekturabteilung der Fatih Sultan Mehmet Universität in Istanbul betreut.

Ahmad Masri

Architekt aus Aleppo mit einem M.A. in architektonischer Restaurierung von der Fatih Sultan Mehmet Universität in Istanbul.

Soch 1 Einzelprojekt: Mündliche Überlieferung als Quelle für die Dokumentation des Kultur- und Naturerbes: Eine Fallstudie aus dem östlichen Teil der syrischen Wüste (Badia)

Dieses Projekt befasste sich mit der Erstellung einer Online-Datenbank in Form einer interaktiven Karte, in der verschiedene Kultur- und Naturerbestätten in der syrischen Badia-Wüste außerhalb des Stadtzentrums von Palmyra verzeichnet sind. Damit soll der Dokumentationsmangel für Stätten in der Umgebung von Palmyra, auf die sich die meisten Dokumentationsbemühungen konzentrierten, behoben werden. Die Informationen über die Stätten wurden durch Interviews mit der lokalen Bevölkerung der Badia-Wüste gesammelt, die während des bewaffneten Konflikts aus dem Gebiet geflohen ist und nun in verschiedenen türkischen Städten lebt. Insgesamt wurden 100 Interviews u.a. in Gaziantep, Bursa, Hatay, Iskenderun, Istanbul, Mersin und Şanlıurfa geführt. Die Interviews wurden aufgezeichnet, und die Aufzeichnungen wurden in einer internen Datenbank verwaltet und ausgewertet. Mit Hilfe der Interviews konnten 23 Standorte von Kultur- und Naturerbestätten ausfindig gemacht werden. Für jeden Standort wurde ein Datenblatt erstellt, das in die Datenbank aufgenommen wurde. Die Datenblätter wurden auf der Grundlage der Erfahrung des Autors entwickelt, der sieben Jahre lang bei der Antikenbehörde in Palmyra gearbeitet hat.

Hasan Ali

Archäologe aus Palmyra, ehemaliger Mitarbeiter der Altertumsbehörde in Palmyra

Soch 1 Einzelprojekt: Eine vergleichende analytische Studie über die Architektur traditioneller islamischer Madrasas (Schulen) in Aleppo

Das Projekt beschäftigt sich mit islamischen Madrasas in drei verschiedenen islamischen Epochen. Zur Analyse werden historische Informationen sowie architektonische Beschreibung und Konzeption der Madrasas dieser Epochen herangezogen. Die Studie schließt mit einer Bewertung der architektonischen Entwicklung der islamischen Madrasas in Aleppo aus der Zengiden-, Ayyubiden- und Mamlukenzeit, die in einer Karte zusammengefasst sind. Die Untersuchung führte zur Erstellung eines Katalogs für die Madrasas jeder Periode. Der Katalog wurde auf der Grundlage von Informationen aus früheren Forschungs- und Restaurierungsstudien sowie einer detaillierten Analyse der verfügbaren Pläne und Fotografien erstellt. Drei Madrasas wurden als Fallstudien für eine umfassende Analyse ausgewählt. Die Analyse jeder Madrasa umfasste auch die politischen, sozialen und architektonischen Aspekte.

Das Projekt wurde von Dr. Ruba Kasmo von der Fatih Sultan Mehmet Universität in Istanbul betreut.

Mouhanad Aboudan

Architekt aus Aleppo, M.A. in architektonischer Restaurierung an der Bahçesehir-Universität in Istanbul.

Soch 1 Einzelprojekt: Stücke des syrischen Erbes

Bei diesem Projekt ging es um die Entwicklung von Bildungsmaterial für Kinder mit dem Themenschwerpunkt "syrisches Kulturerbe". Das Vorhaben schloss mit der Erstellung eines Storyboards und einem Bilderbuchs mit dem Namen „The Magical Words“ ab. Dieses Buch, das sich mit der antiken Eblaitischen Sprache befasst, richtet sich an Kinder zwischen vier und sieben Jahren. Das Projekt wurde initiiert, um syrischen Kindern sowohl in Syrien als auch in der Diaspora zu helfen, sich mit ihrem kulturellen Erbe zu verbinden. Dabei wurde die derzeitige Trennung aufgrund des Konflikts und der großen Vertreibungswelle in Syrien berücksichtigt. Die Recherchen umfassten eine ausführliche Analyse der Methoden zur Vermittlung des kulturellen Erbes an Kinder sowie zur Kinderliteratur. Zusätzlich zum Storyboard wurde eine Studie über den Produktionsprozess des Kinderbuchs erstellt. Hierzu wurden Umfragen durchgeführt, um die Qualität des Buches zu testen. Diese Erhebungen waren neben Workshop im Rahmen des SoCH-Programms (Keilschrift-Workshop; Workshop zum Thema Kulturerbe und Kinder)  für die weitere Entwicklung der Buchidee von großem Nutzen.

Lamis Kadah

Architektin aus Damaskus mit Erfahrung in der ehrenamtlichen Arbeit mit Kindern.

Das Buch "Magische Worte" ist 2020 in zwei zweisprachigen Ausgaben Arabisch/Deutsch und Arabisch/ Türkisch bei Ege Yayinlari, Istanbul erschienen (ISBN 978-605-7673-59-6 und ISBN 976-605-7673-58-9)

SoCH 1 Individuelle Projekte: Ein Vergleich der Dokumentationsmethoden der osmanischen Muqarnas in Aleppo

Das Projekt konzentriert sich auf die osmanischen Muqarnas in Aleppo und die Einflüsse der vorangegangenen Perioden auf die Entwicklung dieser Muqarnas. Anhand des Fallbeispiels der Al-Adiliyah-Moschee in Aleppo sollen diese Einflüsse aufgezeigt werden. Im Rahmen des Projekts werden auch unterschiedliche Dokumentationsmethoden von Muqarnas anhand von experimentellen Forschungsmethoden getestet.Die verschiedenen Dokumentationsmethoden wurden durch die Sichtung der Literatur zu diesem Thema sowie durch die vom Deutschen Archäologischen Institut - Abteilung Istanbul im Rahmen des SoCH-Projekts angebotenen Workshops zu technischen Fertigkeiten ermittelt. Yasser Dallal testete die verschiedenen Methoden persönlich aus und wählte die Methoden aus, die am bsten für die Dokumentation  von Muqarnas  geeignet serschienen.

Dieses Projekt wurde gleichzeitig mit einer Doktorarbeit über „Muqarnas in der frühosmanischen Architektur“ an der Süleyman Demirel Universität in Isparta erarbeitet, die im Januar 2019 erfolgreich verteidigt wurde.

Yasser Dallal

Archäologe aus Aleppo, Promotion in islamischer Geschichte an der Süleyman-Demirel-Universität in Isparta.

SoCH 2: Aufbau von Kapazitäten und Bewusstseinsbildung von Syrer:innen für Syrer:innen

Nach dem erfolgreichen Abschluss der ersten Phase des Programms begann 2019 die zweite Phase. In dieser Phase sollen erfahrene Kulturerbe-Spezialist:innen (in erster Linie die Stipendiat:innen der ersten Phase) ihre Kenntnisse an andere syrische Architekt:innen, Archäolog:innen und Denkmalpfleger:innen weitergeben, die in der Türkei leben, um das nötige Wissen für fundierte Entscheidungen zum Kulturerbe in Syrien und darüber hinaus zu fördern. Die zweite Phase konzentrierte sich auf den Aufbau von Fähigkeiten, die Bewusstseinsbildung und die Schaffung eines Netzwerks von syrischen Forscher:innen und Stipendiat:innen, die in der Türkei und in Deutschland zu Themen des kulturellen Erbes und dessen Erhaltung arbeiten, um ihr Wissen und ihre Erfahrungen zu teilen. In diesem Zusammenhang ist eine nicht-hierarchische und informelle Netzwerkstruktur das geeignete Instrument.

Capacity Building
Dieser Schwerpunkt besteht aus zwei Teilen: Zum einen wurde eine kleine Anzahl syrischer Ausbilder ausgewählt, um eigenständig Kompetenzworkshops zu organisieren. Zum anderen haben zwei der ehemaligen Stipendiaten ihre akademische und berufliche Qualifikation weiterentwickelt, indem sie eigene Projekte leiteten und dabei bisher vernachlässigte Aspekte des syrischen und türkischen Erbes erschlossen.
Die Workshops richteten sich an ein breiteres, vor allem syrisches Publikum, das in der Türkei lebt und von dieser Ausbildung profitieren kann. Diese Komponente des Programms unterstreicht die Tatsache, dass das kulturelle Erbe eine Quelle des Stolzes und der Identität für die durch den Konflikt vertriebenen Menschen ist, und dass für die Durchführung von Wiederaufbauplänen qualifizierte Fachleute und Handwerker:innen benötigt werden. In der Zwischenzeit und während ihres Aufenthalts in der Türkei kann diese Ausbildung den Ausbilder:innen und den Auszubildenden helfen, ihren Lebensunterhalt durch den Aufbau einer Karriere im Bereich des kulturellen Erbes zu verbessern und/oder in die Gemeinschaft des Gastlandes zu gelangen und somit die Wahrnehmung der Flüchtlinge zu verbessern. Die Aktivitäten im Rahmen dieses Programms haben sowohl für die Ausbilder:innen als auch für die Begünstigten eine kapazitätsfördernde Rolle gespielt und fallen daher in den Anwendungsbereich und die Hauptziele des „Stunde Null“-Projekts, da sie die Syrer:innen in die Lage versetzen, aktiv an fundierten Entscheidungen in den Bereichen Kultur und Kulturgüterschutz teilzunehmen.

Die Workshops fanden in Istanbul und mit einem verkürzten 10-tägigen Programm in Gaziantep statt, da beide Städte mit die größten Bevölkerungszahlen von Syrer:innen in der Türkei aufweisen. Zu den Themen der Workshops gehören: Syrische Geschichte und Archäologie, Welterbestätten und deren Verwaltung, internationale Grundsätze, Chartas und Organisationen im Hinblick auf das gebaute Kulturerbe, architektonische und archäologische Dokumentation, kulturelles Erbe in Krisenzeiten (im Zusammenhang mit bewaffneten Konflikten), Schadensbeurteilung, Erhaltung und Restaurierung historischer Bauwerke, Erbe und Erinnerung sowie technische Fertigkeiten für das kulturelle Erbe, einschließlich SfM, Totalstation und Erstellung von 3D- Daten.

Awareness Raising

Dieser Teil des Projekts wurde durch zwei Hauptaktivitäten abgedeckt: Die erste war die Vermittlung von Informationen und Wissen über die syrische Geschichte/Archäologie an syrische Kinder, die derzeit als Flüchtlinge in der Türkei leben. Lamis Kadah ist hauptsächlich für diesen Teil verantwortlich. Sie hat das Buch, das sie in der ersten Phase des Projekts erstellt hat, zur Veröffentlichung fertiggestellt. Außerdem hat Lamis Kadah Workshops mit Kindern organisiert, in denen sie auf nicht-formale Weise etwas über das kulturelle Erbe lernten.

SoCH 2: Fotoausstellung: Ein Ort und eine Geschichte

Die zweite Aktivität im Rahmen der Bewusstseinsbildung war die Organisation einer Fotoausstellung „Bir Mekân, Bir Hikâye“ (Ein Ort und eine Geschichte) in Zusammenarbeit mit der Kadir Has Universität und dem Rezan Has Museum in Istanbul. Sie fand zwischen dem 18. September und dem 26. Oktober 2019 in der KHas-Galerie der Kadir-Has-Universität statt. Der Titel der Ausstellung „Bir Mekân, Bir Hikâye“ verwendet zwei von vielen Wörtern, die sowohl im Arabischen als auch im Türkischen dieselbe Bedeutung haben. Als solche verdeutlichen sie die enge Verbindung zwischen den beiden Kulturen und Nachbarländern. Die Ausstellung sollte Syrien so zeigen, wie die Syrer es in Erinnerung haben, ein Land voller Schätze und Überraschungen. Dabei konzentrierte sich die Ausstellungskonzeption auf die Erinnerungen der Menschen und ihre Beziehungen zum kulturellen Erbe. Ähnlich wie die Türkei beherbergt Syrien eines der umfangreichsten und langlebigsten Kulturerbestände der Welt. Die letzten Jahre waren jedoch bekanntlich von schwierigen Zeiten und vielen schmerzlichen Verlusten geprägt.

Für die Ausstellung wurde Fotomaterial aus den Fotoarchiven des Deutschen Archäologischen Instituts, des Museums für Islamische Kunst in Berlin, der Max von Oppenheim-Gesellschaft und aus privaten Sammlungen verwendet. Die Archivfotos, die zumeist monumentale Bauwerke und Stätten des kulturellen Erbes dokumentieren, wurden mit Zeugnissen aus dem täglichen Leben verknüpft, wie beispielsweise Interviews mit Syrern in der Diaspora. Durch die Kombination der Denkmäler und Stätten mit den Geschichten der Menschen sollte die Ausstellung die verheerenden Auswirkungen der Konflikte in Syrien auf das menschliche Leben und das kulturelle Erbe zeigen.

SoCH 2: Forschungsprojekte - Archäologische Untersuchung von Kalehisar (2019-2021)

Yasser Dallal führt in Zusammenarbeit mit dem DAI Istanbul, der Süleyman-Demirel-Universität in Isparta und der Adnan-Menderes-Universität in Aydın eine archäologische Untersuchung von Kalehisar durch, einer seldschukischen Siedlung in Zentralanatolien (ca. 12.-14. Jahrhundert n. Chr.). Dieses Projekt baut auf Herrn Dallals kürzlich abgeschlossener Dissertation über vorosmanische Muqarnas an der Süleyman Demirel Universität auf. Als syrischer Wissenschaftler, der in der Türkei lebt und fließend Türkisch spricht, und als Archäologe mit einer Dissertation auf dem Gebiet der islamischen Kunstgeschichte ist Herr Dallal ein äußerst geeigneter und vielversprechender Kandidat, um die Brücken zwischen der Türkei und Syrien sowie zwischen Kunstgeschichte und Archäologie zu schlagen. Auf diese Weise kann er dazu beitragen, das Forschungsfeld des archäologischen Erbes der islamischen Epochen zu erweitern.

Die mittlere Schwarzmeerregion (Çorum-Amasya-Tokat-Samsun-Sinop-Kastamonu) ist bisher relativ wenig erforscht worden. Die Fundstelle von Kalehisar liegt in der Provinz Çorum, ca. 20 km nordwestlich der Stadt Alaca, 5 km nördlich von Alacahöyük, neben dem Dorf Mahmudiye. Sie besteht aus einem steilen felsigen Hügel, der etwa 100 m hoch ist, einen Durchmesser von 150-200 m hat und an seiner Ostseite eine große künstliche Terrasse besitzt. Sie ist umgeben von einer weiten, hügeligen Ebene, die mit kleineren Felsbrocken übersät ist. An der Oberfläche sind Überreste mehrerer Gebäude zu sehen, von denen einige noch recht hoch erhalten sind, was auf die Existenz einer größeren Siedlung hindeutet. Historischen Quellen zufolge war Kalehisar eine der wichtigsten seldschukischen Städte in der Region. Der allgemeine Mangel an archäologischen Studien über die Seldschukenzeit in Anatolien sowie die Lage der Stätte an der Kreuzung mehrerer Handelsrouten im Norden Anatoliens machen sie zu einer idealen Gelegenheit, eine detaillierte archäologische Untersuchung der Siedlung aus der Seldschukenzeit vorzubereiten.

Die noch vorhandenen Ruinen und Gebäude ermöglichen eine kombinierte Dokumentation mit modernen Technologien (3D-Photogrammetrie/SfM, 3D-Laserscanning und geophysikalische Untersuchungen) und traditionellen Erhebungsmethoden (Begehung in Transekten, Keramiksammlung usw.). Ziel des Projekts ist es, einen topographischen Plan zu erstellen, der die wichtigsten Gebäude lokalisiert, die Struktur der Stadt aufzeigt und somit Einblicke in die städtebauliche, historische und soziokulturelle Entwicklung ermöglicht. Die Ergebnisse können als Grundlage für künftige Ausgrabungen sowie für die Planung künftiger Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten an den noch vorhandenen Überresten dienen.

SoCH 2: Forschungsprojekt - Geschichte von Palmyra und seiner Umgebung im 20. Jahrhundert

Hasan Ali hat begonnen, die Geschichte von Palmyra im 20. Jahrhundert zu erforschen, wobei er sich insbesondere auf die Beziehungen zwischen der archäologischen Stätte und der modernen Siedlung konzentriert, indem er Zeitzeugen befragt. Dieses Projekt knüpft an sein Projekt zur mündlichen Überlieferung von Stätten in der syrischen Badia während der SoCH an und baut auf dem Netzwerk von Flüchtlingen aus der Region in der Türkei auf, das im Rahmen dieses Projekts eingerichtet wurde. Es baut auch auf Hasan Alis Erfahrungen aus seiner Arbeit für die syrische Antikenverwaltung (DGAM) in Palmyra von 2007 bis 2015 auf. Das Forschungsprojekt konzentriert sich auf die mehr oder weniger erfolgreiche Vermittlung des archäologischen Erbes an die Bewohner der modernen Stadt und auf Möglichkeiten, die lokale Bevölkerung in Gegenwart und Zukunft einzubeziehen (Stichworte: öffentliche oder kommunale Archäologie und kommunales Engagement).

Palmyra war bekanntlich das Ziel gezielter Zerstörungskampagnen von Extremistengruppen (ISIS), vor allem zwischen 2015 und 2017. Aufgrund der Besetzung der Stadt durch ISIS und der anhaltenden bewaffneten Konflikte in Syrien hat ein großer Teil der lokalen Bevölkerung die Stadt verlassen und sich in anderen Städten in Syrien niedergelassen oder ist in Nachbarländern wie der Türkei oder sogar in Europa auf der Flucht. Die antike Stadt Palmyra hat vor und während des Konflikts großes wissenschaftliches und öffentliches Interesse gefunden. Im Gegensatz dazu wurde der modernen Stadt Palmyra/Tadmur weniger Aufmerksamkeit geschenkt, nicht nur im Vergleich zur archäologischen Stätte, sondern auch zu anderen Städten in Syrien. Dieses Projekt soll diese Lücke schließen, indem es die Geschichte von Palmyra/Tadmur und seiner Umgebung in der Neuzeit dokumentiert, wobei der Schwerpunkt auf der Beziehung zwischen der archäologischen Stätte und der modernen Siedlung liegt. Eine Studie über das vernachlässigte Stadtzentrum kann eine Fülle von Informationen für Forscher und andere Parteien wie politische Entscheidungsträger liefern. Sie kann als Modell für eine Reihe von Studien zur modernen Geschichte syrischer Städte dienen, die eine wesentliche Grundlage für erfolgreiche Maßnahmen zur Erhaltung und Verwaltung des kulturellen Erbes im Nachkriegssyrien bilden können.

Die Ergebnisse seiner Studie hat er 2023 als Monographie "Palmyra in the 20th century and the present. A historical and commnity archaeolociacal study "bei Ege Yayinlari vorgelegt.

© DAI-IST // Foto: M.Kinzel; Layout: M. KInzel, Ege Yayinlari
© DAI-IST, Lamis Kadah // Grafik: Lamis Kadah, Layout: Ege Yayinlari
© DAI Istanbul, Ege Yayinlari // Fotos: F. Pirson; Grafik/Layout: M. Kinzel
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