Stewards of Cultural Heritage (SoCH)

Das Projekt Stewards of Cultural Heritage (SoCH) wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, das syrische Kulturerbe, durch den gezielten Aufbau von Kenntnissen syrischer Fachleute aus dem Bereich des Kulturerhalts, die in der Türkei Zuflucht gefunden haben, zu bewahren. 

© DAI-IST // unbekannt

DAI Standort  Abteilung Istanbul

Laufzeit  2016 - 2021

Disziplinen  Bauforschung, Kulturgüterschutz

Projektverantwortlicher  Dr.-Ing. Moritz Kinzel, Prof. Dr. Felix Pirson, Dr.-Ing. Katja Piesker

Adresse  Inönü Cad. 10 , 34437 Istanbul

Email  Moritz.Kinzel@dainst.de

Laufzeit  2016 - 2021

Disziplin  Bauforschung, Kulturgüterschutz

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Konstruktionen, Rekonstruktionen, Beschreibung, Digitale Fotografie, Dokumentation, 3D-Dokumentation, Analoge Dokumentation, Analoge zeichnerische Dokumentation, Digitale Dokumentation, Dokumentation Fund/Befund, Fotogrammetrie, Nivellierung, Vermessung, Grabungsmethoden, Prospektionsmethoden, Fernerkundung, Geodäsie, GIS-Analyse, Laserscanning, LiDAR, Luftbildfotografie, Quellenkritik, Restaurierungs- und Denkmalpflegemethoden, Konservierung, Monitoring, Refitting-Methoden, Schutzstrategien, Structure from Motion (SfM)

Partner  Stunde Null – Eine Zukunft für die Zeit nach der Krise (Auswärtiges Amt), Abteilung Istanbul

Förderer  Auswärtiges Amt, Gerda Henkel Stiftung, Abteilung Istanbul

Projekt-ID  5950

Überblick

Das Projekt Stewards of Cultural Heritage (SoCH) wurde mit dem Ziel ins Leben gerufen, das syrische Kulturerbe, durch den gezielten Aufbau von Kenntnissen syrischer Fachleute aus dem Bereich des Kulturerhalts, die in der Türkei Zuflucht gefunden haben, zu bewahren (2016 - 2021). SoCH lief als Teil des Projekts „Stunde Null - Eine Zukunft nach der Krise“ unter der Schirmherrschaft des Archaeological Heritage Networt, dass sowohl vom Auswärtigen Amt als auch von der Gerda Henkel Stiftung gefördert wurde.

Unterstützung fand das Programm darüber hinaus auch von verschiedenen türkischen, deutschen und internationalen Institutionen, wie der Bahçeșehir Universität, der Boğaziçi Universität, der Fatih Sultan Mehmet Universität, der Technischen Universität Istanbul, der Universität Istanbul, der Kadir Has Universität, der Technischen Universität Yıldız und der Koç Universität (alle in Istanbul), neben der Süleyman-Demirel-Universität in Isparta, der Yıldırım-Beyazıt-Universität in Ankara, der Universität Gaziantep, der Ludwig-Maximilians-Universität in München, der HTW Berlin, der Universität Aarhus, der Universität Straßburg, der The World Islamic Sciences and Education University in Amman und der Universität Danzig, sowie dem Team der Doliche-Ausgrabungen und der Universität Münster, dem Architekturbüro Jan Martin Klessing in Berlin und dem Goethe-Institut in Istanbul.

Von Beginn an unterstützte das Ministerium für Kultur und Tourismus der Republik Türkei dieses Projekt. Für die die Organisation des Projekts während der Anfangsphase war unser verstorbener Kollege Dr.-Ing. Martin Bachmann verantwortlich. Seine anregenden Ideen trugen wesentlich zum Erfolg von Stewards of Cultural Heritage bei. Die Durchführung und Koordination des Projekts vor Ort wurde unterstützt durch Diana Miznazi und Abdulhamid Dihna.

Ihnen allen sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Ohne sie wäre dieses Projekt nicht möglich gewesen.

Katja Piesker, Moritz Kinzel und Felix Pirson

Stewards of Cultural Heritage Program (SoCH) - General Overview

Das Programm Stewards of Cultural Heritage (SoCH) ist ein Teilprojekt der „Stunde Null“-Initiative des Archaeological Heritage Network, das 2016 gegründet wurde. Ziel dieses Networks ist es die in Deutschland vorhandenen Kompetenzen in den Bereichen Forschung, Schutz und Erhaltung sowie Vermittlung des kulturellen Erbes zusammenzubringen. Derzeit umfasst es neunzehn Mitgliedsorganisationen, wie Universitäten, Forschungsinstitute, private Stiftungen oder Museen. Das Netzwerk soll dazu beitragen, die Expertise Deutschlands auf dem Gebiet der Kulturerhaltung weltweit anzuwenden. Das erste und wichtigste Projekt von ArcHerNet ist seit 2016 „Stunde Null - Eine Zukunft für die Zeit nach der Krise“. Im Rahmen dieser Projektreihe wurden Maßnahmen mit dem Ziel durchgeführt, in aktuellen Krisengebieten wie Syrien oder Irak die Grundlagen für den Kulturerhalt im Kontext eines späteren Wiederaufbaus zu schaffen. Im Mittelpunkt des Projekts steht die Weiterbildung von Architekt:innen, Archäolog:innen, Denkmalpfleger:innen, Bauarchäolog:innen, Stadtplaner:innen und Handwerker:innen. Weitere Maßnahmen der Projektreihe sind Stipendien für Masterstudiengänge in Denkmalpflege, Denkmalschutz und Site Management. Weitere Informationen über das Archaeological Heritage Network finden Sie unter www.archernet.org.

In diesem Zusammenhang richtet sich das in Istanbul ansässige Projekt Stewards of Cultural Heritage (SoCH) an syrische Architekt:innen und Archäolog:innen, die in der Türkei leben, nachdem sie ihr Heimat verlassen mussten. Der erste Schritt des Projekts war ein 24-monatiges Stipendienprogramm (Oktober 2016 - September 2018), das vom Auswärtigen Amt und der Gerda Henkel Stiftung finanziert wurde. Das Programm wurde initiiert, um fünf in der Türkei lebenden syrischen Denkmalpfleger:innen die Möglichkeit zu geben, sich die theoretischen und praktischen Fähigkeiten anzueignen, die sie benötigen, um sich aktiv an Konservierungs- und/oder Sanierungsprojekten zu beteiligen, die in der Zeit nach dem Konflikt in Syrien durchgeführt werden sollen. Im Rahmen des Programms führten die fünf Spezialisten ihre eigenen Projekte durch und setzten ihre akademische Ausbildung in der Türkei fort. Während dieser Zeit nahmen sie darüber hinaus an einer Reihe von Workshops und einem Feldprojekt im Sommer teil, das von der Abteilung Istanbul des Deutschen Archäologischen Instituts organisiert wurde.

Im zweiten Schritt (SoCH 2) gaben die Expert:innen der abgeschlossenen ersten Projektphase die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten an andere Syrer:innen (Fachkräfte und Laien) in der Türkei und anderswo weiter. Diese Phase des Projekts, das erneut vom Auswärtigen Amt und der Gerda Henkel Stiftung finanziert wurde, dauerte von Januar 2019 bis 2021. Es hatte drei Hauptachsen: Kapazitätsaufbau, Sensibilisierung und Vernetzung. Das Hauptziel der zweiten Phase war die Verbreitung von Wissen über kulturelles Erbe unter Syrer:innen durch syrische Kulturerbe- Spezialist:innen (zusätzlich zu türkischen, deutschen und internationalen Expert:innen). Es sollte ein Rahmen geschaffen werden, in dem sowohl syrische Expert:innen in der Türkei ihr Wissen vertiefen als auch mit größeren Gruppen von Syrer:innen innerhalb und außerhalb der Türkei teilen können. Die ehemaligen Stipendiat:innen und andere ausgewählte Ausbilder:innen verfügen über ausreichende Kenntnisse und Erfahrungen, um interessierte Zielgruppen unter den syrischen Flüchtlingen in der Türkei zu identifizieren und sie über das syrische Kulturerbe und dessen Erhaltung zu unterrichten.

© DAI-IST // Foto: M.Kinzel; Layout: M. KInzel, Ege Yayinlari
© DAI-IST, Lamis Kadah // Grafik: Lamis Kadah, Layout: Ege Yayinlari
© DAI Istanbul, Ege Yayinlari // Fotos: F. Pirson; Grafik/Layout: M. Kinzel
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