Ergebnisse
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Einen wichtigen Bestandteil der archäologischen Arbeit bildete die Dokumentation und Analyse des archäologischen Fundmaterials, insbesondere der Keramik. Auf der Basis des bei den Feldarbeiten geborgenen Keramikmaterials konnten für die verschiedenen Zeitepochen mittlerweile Keramiksequenzen erstellt werden. Die neuen Sequenzen in Kombination mit den im Rahmen des Projektverbundes gewonnenen Radiokohlenstoffdatierungen lieferten ein schärferes Bild der Siedlungschronologie, insbesondere der Nasca-Kultur in Palpa. In Zusammenarbeit mit dem Institut für Rechnergestützte Automation der Technischen Universität Wien wurde ein System zur digitalen, dreidimensionalen Bilderfassung, Rekonstruktion und Klassifikation archäologischer Keramik entwickelt. In Peru wurde dieses Verfahren erstmals auf handgefertigte Keramik angewandt und weiterentwickelt.
Im Teilprojekt Geomatik wurden moderne Verfahren der Photogrammetrie und Informatik zur Dokumentation und Analyse archäologischer Fundorte eingesetzt, an die besonderen Bedingungen der Forschungsregion adaptiert und weiterentwickelt. Das Projekt umfasste im Wesentlichen drei Forschungsschwerpunkte: 1. die Verbesserung automatisierter Auswertung von Luftbildern von Geoglyphen mit dem Ziel der automatischen Generierung von Geländemodellen und der Kartierung der Geoglyphen der Pampa von Nasca, 2. die Kombination von Laserscanning und Luftbild-Photogrammetrie von einem Helikopter aus zur Dokumentation und 3D-Modellierung von Steinarchitektur am Beispiel des Fundortes Pinchango Alto, und 3. die Zusammenführung, Verwaltung und Auswertung der so gewonnenen 3D-Daten in einem Geoinformationssystem (GIS), verbunden mit der Neuentwicklung von Analysewerkzeugen für archäologische Fragestellungen.
Im Teilprojekt Geomorphologie wurde mit unterschiedlichen Methoden die Umweltgeschichte der Region hinsichtlich Landschafts- und Klimawandel erforscht. Die Ergebnisse dieser Untersuchungen eröffneten neue Möglichkeiten zum Verständnis der Siedlungsdynamik und der allgemeinen Kulturgeschichte im Untersuchungsraum.
Im Teilprojekt Chronometrie wurden mehrere Datierungstechniken (Radiokohlenstoff-Datierung, Lumineszenz-Datierung, OSL-Datierung) weiterentwickelt und eine Methode zur Datierung von Gesteinsoberflächen neu entwickelt. In enger Zusammenarbeit mit Archäologen und Geowissenschaftlern wurde eine numerische Chronologie für die Südküste Perus erarbeitet.
Im Teilprojekt Molekularbiologie wurden neueste Methoden zur Analyse menschlicher und tierischer Überreste aus archäologischen Kontexten entwickelt und erprobt. Moderne Genanalysen ermöglichten erstmals gesicherte Aussagen über genealogische Zusammenhänge, das Bevölkerungsniveau und die Mobilität der damaligen Bevölkerung.
Im Teilprojekt Isotopenanalyse wurden mittels Isotopenanalytik an Geo-Materialien und Körpergeweben von Menschen und Tieren, ebenso wie an Nahrungsresten, natürliche und kulturell bedingte Lebensbedingungen in verschiedenen Zeitabschnitten erforscht. Die Ergebnisse sollten langwährende sozio-ökonomische Traditionen erkennen lassen und Veränderungen, oder auch Entwicklungen aufzeigen, die eine Reaktion auf veränderte Umweltbedingungen darstellen.
Beide Forschungsmethoden trugen damit wesentlich zur Rekonstruktion der Lebensumstände und Umweltbedingungen vergangener Kulturen bei.
Im Teilprojekt Archäometallurgie wurden geochemisch-analytische Methoden zur Herkunftsbestimmung von Gold erprobt. Dazu wurde eine neue Methode für die Analyse von Spurenelementen in Gold weiterentwickelt und adaptiert, nämlich die Massenspektrometrie mit Plasmaanregung. Die Untersuchung der Materialprovenienz der Goldfunde trug zur Klärung wichtiger kulturhistorischer Fragen entscheidend bei, wie die regionalen Ursprünge der neuweltlichen Metallurgie und der Austausch von Material und Technologie zwischen verschiedenen Kulturräumen.
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