Überblick
Das nordöstliche Honduras befindet sich an der Schnittstelle dreier großer Kulturräume: Mesoamerika, das Südliche Zentralamerika und die Karibik. Das Verständnis der vorspanischen Geschichte dieses Raumes ist essentiell, um die Kulturgeschichte der mittelamerikanischen Landbrücke zu verstehen.
Ziel des Projektes Colón ist es, einen Beitrag zu der archäologischen Erforschung der Nordostküste von Honduras zu leisten. Seit jeher diente das Land durch seine Lage auf der zentralamerikanischen Landbrücke als Korridor der Migration und erfuhr kulturelle Einflüsse aus unterschiedlichen Richtungen. Trotz dieser einzigartigen Situation konzentrierte sich die archäologische Forschung bisher vor allem auf den westlichen Teil des Landes, wo die Maya-Stadt Copán das Interesse der Forschenden auf sich zieht. Je weiter man nach Osten kommt, desto spärlicher werden die archäologischen Daten. Um einen Beitrag zur Grundlagenforschung in dieser Region zu leisten, soll das Gebiet Colón repräsentativ durch systematische Fernerkundungen, Fundortbegehungen, Vermessungen sowie Testgrabungen untersucht werden. Dadurch sollen die Anzahl, die Zeitstellung, die regionale Verteilung und die strukturelle Vernetzung von Siedlungen und Wirtschaftsstandorten in vorspanischer Zeit erforscht werden.
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