Die Ausstellung »Planet Africa – Eine archäologische Zeitreise«

© DAI KAAK // Tobias Haarhoff (notwendiges übel)

Kulturerhalt

Planet Africa - ein internationales Netzwerk

Nicht ohne Grund ist Afrika seit dem 19. Jahrhundert Ziel unzähliger archäologischer Forschungsprojekte aus Europa, Amerika und neuerdings auch Asien. In Afrika liegen die Wurzeln unserer Menschheit und zahlreiche, bis heute wichtige, Innovationen finden hier ihren Ursprung. Öffentlich wahrgenommen wird diese Fülle an archäologischen Ergebnissen allerdings vorrangig außerhalb Afrikas. Aus finanziellen Gründen ist es für Museen in den meisten afrikanischen Ländern nicht möglich diese Bandbreite an Ergebnissen und aktuellen Forschungen zu kuratieren.

Das Ausstellungsprojekt Planet Afrika bedient die gesamte Menschheitsgeschichte Afrikas: von den ersten Menschen bis zur Neuzeit, mit einem Blick in die Zukunft und soll ein ganzheitliches Bild der afrikanischen Archäologie vermitteln. In Afrika wird die Umsetzung der Ausstellung an fünf Standorten durch das Auswärtige Amt finanziert. Durch das einzigartige Konzept entsteht jedoch eine Reichweite, die weit über die physische Ausstellung hinausgeht. Der Fokus liegt auf der digitalen Wissensvermittlung, wodurch eine Aktualisierung der Ausstellung stetig und ohne hohen Kostenaufwand möglich ist. Das themenorientierte Ausstellungskonzept, mit dem Fokus auf der digitalen Vermittlung von Inhalten, bietet zudem die einzigartige Möglichkeit, dass jedes Museum durch den Einsatz lokaler archäologischer Objekte seine eigene Geschichte in der Ausstellung erzählen kann.

Mithilfe der Ausstellung Planet Afrika soll die kulturelle Selbstwahrnehmung an den afrikanischen Standorten, aber auch weit darüber hinaus, nachhaltig gestärkt werden. Die eigene Identität spielt weltweit eine zentrale Rolle und wird mit Fragen wie „Woher komme ich?“ und „Was macht mich aus?“ begleitet. Die Archäologie versucht diese Fragen zu beantworten und trägt damit grundlegend zur Bildung von kulturellen Identitäten bei. Auch deswegen ist eine Unterstützung afrikanischer Museen so wichtig.

Auf der Groundcheck Konferenz im Auswärtigen Amt in Berlin konnten wir Kolleg*innen und potentiellen afrikanischen Partnern das Konzept der Ausstellung näher bringen. © DAI KAAK // Miriam Rotgänger
Am afrikanischen Standort Maputo wurde ein Lokalkomitee gebildet, um die weitere Planung der Ausstellung Planet Africa zu organisieren. © DAI KAAK // Jörg Linstädter
Gemeinsam mit Wazi Apoh (Universität Accra), Co-Kurator der Ausstellung, wird die Ausstellungskonzeption in Bonn besprochen. © DAI KAAK // Johanna Sigl