Überblick
Müller-Wiener Karte Digital
Auf dem Weg zu einer neuen archäologischen Karte Istanbuls
Aus den eingeschränkten Möglichkeiten der Feldforschung unter den Bedingungen der Corona-Pandemie entstand die Initiative zur Digitalisierung der sogenannten Müller-Wiener Karte von 1977, die als Beilage zum epochalen »Bildlexikon zur Topographie Istanbuls: Byzantion, Konstantinupolis, Istanbul bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts« vorgelegt worden war. Das Projekt wurde gemeinsam von den Arbeitsbereichen Byzantinische Archäologie und Bauforschung entwickelt mit dem Ziel, die vorhandenen Daten online zugänglich zu machen und damit zugleich eine aktuelle archäologische Kartengrundlage Istanbuls zur wissenschaftlichen Weiternutzung anzubieten. Die originale Müller-Wiener Karte zeigt die Bauwerke und Monumente Istanbuls aus byzantinischer und osmanischer Zeit. Sie dient nun als Ausgangspunkt, um die vorliegenden Daten als öffentlich zugängliches Web-GIS – ähnlich dem Zeyrek-GIS – aufzubereiten. In 2021 wurde die Karte von der Architektin Gizem Satılmış georeferenziert und vollständig vektorisiert. In die digitalisierte Karte wurden anschließend detaillierte Grundrisse ausgewählter Bauwerke eingefügt. Eine vollständige Umsetzung der im Bildlexikon publizierten Grundrisse soll in weiteren Arbeitsschritten erfolgen. So werden ausgehend von der Originalpublikation nach und nach dem mittlerweile 40 Jahre alten Kenntnisstand der Müller-Wiener Karte mit neuen, bereits andernorts publizierten Befunden ergänzt werden. Denkbar ist zudem, die kartographische Darstellung über den ursprünglichen Rahmen der Karte Müller-Wieners hinaus zu erweitern. Für die Aufbereitung der neueren Daten zum byzantinischen Konstantinopel ist eine Kooperation mit dem Stavros Niarchos Foundation Center For Late Antique and Byzantine Studies (GABAM) an der Koç Universität in Vorbereitung
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