Forschung
Zum Stand der Forschung und Methoden
De erste Beschreibung des Bauwerks findet sich bei Michel Armand Clerc, der auch zwei Räume (1.12.A und 1.12.B) ausräumen ließ. Die erste detaillierte auf Bauaufnahmen beruhende Beschreibung lieferte Richard Bohn nach den 1886 durchgeführten Untersuchungen vor Ort. Die damalige Unternehmung von Bohn und Schuchhardt zielte darauf ab, den Fundplatz Aigai als Ganzes zu erfassen. Dementsprechend war es nur möglich den Marktbau ausschnitthaft und exemplarisch zu dokumentieren. Erst für die Master-arbeit von Muhammet Hamadi Kan (2012) wurde der Bau nochmals genauer betrachtet und für einen neuen Lageplan der Stadtanlage vermessen. Die Masterarbeit bezieht sich überwiegend auf die 2010 erfolgten Grabungen, die sowohl in einem der Räume als auch südlich des Marktbaus ihren Schwerpunkt hatten. Im Rahmen des Nekroperg-Projektes wurde der gesamte Fundplatz mit Hilfe von Dronenbildern durch die französische Firma ICONEM digital erfasst. Auch vom Marktbau wurde ein Modell erstellt, das aber gerade in den oberen Fassadenbereichen auch eine überraschende Unschärfe aufweist, sowie durch den dichten Baumbestand nur Teilbereiche des Bauwerks zeigt. Eine detaillierte, vollständige Bauaufnahme und eine darauf basierende bauforscherische Untersuchung des Baus liegt bislang aber nicht vor.
Unser Projekt soll hier Abhilfe schaffen. Trotz alledem wird das sehr gut erhaltene Bauwerk und die von Bohn vor-gelegte Rekonstruktion regelmäßig als Referenz für andere hellenistische Marktbauten, u. a. in Pergamon, Assos, Alinda und Termessos herangezogen und hat deshalb auch in verschiedene Überblickswerken zu hellenistischen Agorai und Architektur Eingang gefunden. Die Bauaufnahme erfolgt zum einen in der traditionellen händischen Form im Maßstab 1:50, 1:20, sowie 1:10. Bauteile werden im Maßstab 1:10 zeichnerisch erfasst. Ergänzend wurde das Bauwerk mit Hilfe von Structure-from-Motion unter Verwendung von Fotos und Dronenbildern als dreidimensionale Punktwolke bzw. 3D-Model erfasst. Die daraus generierten Orthobilder dienten dabei als Grundlage für die Bauaufnahme im Maßstab 1:50 und eine anschließende erste Bauteilkartierung. Parallel zur zeichnerischen Dokumentation erfolgt eine Beschreibung der Befunde in idai-field.
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