Osmanisches Kairo

400 Jahre lang gehörte Kairo (Ägypten) zum Osmanischen Weltreich (1517–1914). Moscheen dieser Epoche prägen bis heute das Erscheinungsbild der Altstadt. Ziel des Projektes „Osmanisches Kairo“ ist es, diese Anlagen zu dokumentieren, zu erforschen und als Quellen der transregionalen Verflechtungen im Mittelmeerraum zu interpretieren.

Sulayman Pasha Innenraum © DAI Kairo // Mustafa Tupev

DAI Standort  Abteilung Kairo

Projektart  Einzelprojekt

Laufzeit  09.2021 - 2026

Disziplinen  Architekturgeschichte, Bauforschung

Projektverantwortlicher  Dr. Mustafa Tupev

Adresse  11211 Zamalek-Kairo Kairo

Email  Mustafa.Tupev@dainst.de

Laufzeit  2021 - 2026

Projektart  Einzelprojekt

Cluster/Forschungsplan  KAI - Kommunikation im sakralen Raum, IST - Bedeutung von Regionen und ihrer Verflechtungen im Kontext gesellschaftlicher und ökonomischer Strukturen sowie deren kulturelle Manifestationen

Fokus  Regionalforschung

Disziplin  Architekturgeschichte, Bauforschung

Methoden  Dokumentation, Feldforschung, Literaturrecherche

Partner  Egyptian Ministry of Tourism and Antiquities MoTA

Projekt-ID  5807

Überblick

Auf dem Höhepunkt der osmanischen Herrschaft gehörte Ägypten zusammen mit weiten Teilen Nordafrikas und des Nahen Ostens, Kleinasiens, Russlands und dem Balkan zu einer zusammenhängenden Kunstgeschichtsregion. Geteilt durch nationalstaatliche Grenzen des 19. und des 20. Jahrhunderts wird dieser Interaktionsraum von der Forschung nicht in seiner Einheit betrachtet. Integriert im Handelsnetz des Osmanischen Reiches entwickelte sich Kairo zu Drehscheibe des Welthandels und zum Sammelpunkt unterschiedlichster Knowhow-Ströme. Im Rahmen des Projekts werden am Beispiel der Baugattung Moschee die Prozesse der Typenbildung und der Genese der Bautypen innerhalb der Stadtgrenzen von Kairo erforscht. Der zeitliche Rahmen der Untersuchung setzt mit den Anfängen der Bautätigkeit unter Sultan Selim I. (reg. 1512-1520) an und endet mit Napoleons Einmarsch nach Ägypten (1798). Im Mittelpunkt des Vorhabens stehen die Faktoren, die für die Einführung einer imperial-osmanischen Formensprache in der Architektur von Kairo verantwortlich waren. Eng daran verknüpft ist die Frage nach dem Umgang mit überlieferten Bautraditionen sowie nach den Prozessen der Vermischung von bewährten und innovativen gestalterischen Lösungen in Ägypten nach 1517. Näher beleuchtet werden die externen Impulse der urbanen Zentren des Reiches, allen voran aus Istanbul, und ihr Einfluss auf die Bautätigkeit in Kairo. 

Sulayman Pasha (1528). Außenfassade © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Shahin al-Khalawati © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Sinan Pasha Innenraum qibla © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Yusuf Agha al-Hin Außenfassade © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Uthman Kathhuda Gebetshalle © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Muhamad Abu al-Dhahab Hauptfassade © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Muhamad Abu al-Dhahab Kuppel © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Sulayman Agha Hauptfassade © DAI Kairo // Mustafa Tupev
Sulayman Agha Vorhof © DAI Kairo // Mustafa Tupev