Ressourcenerschließung und Herrschaftsräume im Mittelalter: Klöster und Burgen

Das historisch-archäologische Projekt untersucht am Beispiel der Grafen von Tübingen und der Herren von Greifenstein das Zusammenspiel von Burg und Kloster im Hoch- und Spätmittelalter. Es arbeitet sozio-kulturelle, räumliche und zeitliche Gemeinsamkeiten, Unterschiede und Veränderungen der daran geknüpften Ressourcengefüge heraus.

Ausgrabung der Fundamente eines Steinbaus im Zentrum der mittelalterlichen Burg Stahleck im Rahmen des SFB 1070 RessourcenKulturen © Universität Tübingen, Archäologie des Mittelalters (Lukas Werther/Michael Kienzle) // Michael Kienzle

DAI Standort  Römisch-Germanische Kommission

Projektart  Verbundforschung mit Teilprojekten

Laufzeit  2021 - 2025

Disziplinen  Bauforschung, Geschichtswissenschaften, Mittelalterarchäologie

Projektverantwortlicher  PD Dr. Lukas Werther

Adresse  Palmengartenstr. 10-12 , 60325 Frankfurt

Email  Lukas.Werther@dainst.de

Laufzeit  2021 - 2025

Projektart  Verbundforschung mit Teilprojekten

Cluster/Forschungsplan  RGK - Siedlungsdynamiken und Sozialstrukturen

Fokus  Feldforschung, Regionalforschung, Auswertung

Disziplin  Bauforschung, Geschichtswissenschaften, Mittelalterarchäologie

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Feldforschung, Ausgrabungen, Flurbegehungen, Geomagnetik, Georadar, GIS-Analyse, LiDAR, Surveys, Topographische Aufnahme

Partner  Eberhard Karls Universität Tübingen, SFB 1070 Ressourcenkulturen, Landesamt für Denkmalpflege (LAD) im Regierungspräsidium Stuttgart

Förderer  Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Schlagworte  Klostergemeinschaften, Adel

Projekt-ID  5791

Überblick

Das Teilprojekt des DFG-Sonderforschungsbereiches 1070 RessourcenKulturen untersucht das Zusammenwirken von Burg und Kloster als interagierende Bestandteile adliger RessourcenKultur bei der Gestaltung und Entwicklung von Herrschaft. Den chronologischen Fokus bildet das 11. bis 14./15. Jahrhundert. In zwei Fallstudien in Südwestdeutschland werden ausgewählte Burgen und Klöster zunächst einzeln untersucht, um die jeweiligen spezifischen räumlichen RessourcenKomplexe zu analysieren und die daran geknüpfte Ressourcennutzung durch die Adelsfamilie bestimmen zu können. Im Anschluss werden die Anlagen in einer Zusammenschau auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen verglichen, um zu erforschen, wie die Adelsfamilien die individuellen Ressourcen ihrer unterschiedlichen Institutionen nutzten, um sie strategisch bestmöglich für ihre Herrschaftsbildung einzusetzen. Dabei wird außerdem zu klären sein, wie sich diese Ressourcennutzung im Sinne eines RessourcenGefüges in diachroner Perspektive veränderte und welche Faktoren für Gemeinsamkeiten und Unterschiede verantwortlich waren. An der RGK zeichnet dabei Lukas Werther insbesondere für die Fallstudie zu den Herren von Greifenstein verantwortlich, die am Nordrand der Schwäbischen Alb eine idealtypische lokale Herrschaft ausbildeten. Die spezifische RessourcenKultur dieser Familie prägte die Tallandschaft des oberen Echaztals von der zweiten Hälfte des 12. bis zum frühen 14. Jahrhundert tiefgreifend.