Das Cluster 4 beschäftigt sich mit dem spezifischen Beziehungsgeflecht zwischen Religion, Gesellschaft und Individuum, das ein bedeutender Themenkreis vieler am DAI durchgeführter Forschungen ist – in unterschiedlichen Kulturen und über Epochen hinweg. Das Cluster verbindet die Forschungsprojekte zu Heiligtümern und anderen Orten religiös motivierten Handelns und bietet ihnen ein Forum für die Entwicklung und Diskussion von Fragestellungen und Ergebnissen. Es nimmt ganz bewusst neben Heiligtümern mit ihren gesellschaftlich stark normierten oder institutionalisierten Kulten auch andere Orte in den Blick, an denen religiöse Handlungen stattfinden konnten, darunter Wohnhäuser, Produktionsstätten und Nekropolen. Das Cluster kooperiert hierbei mit theoretisch orientierten und textbasiert arbeitenden Forscherkreisen, u. a. mit der Forschergruppe "Religion and Urbanity: Reciprocal Formations" des Max-Weber-Kollegs in Erfurt, dem Exzellenzcluster »Religion und Politik« der Universität Münster und dem Langzeitprojekt »Kulte im Kult« der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste. Diese Kooperationen sichern die Qualität der Forschungsansätze und ermöglichen die Einbeziehung weiterer Themen, wie den wichtigen Vergleich mit modernen Gesellschaften. Zu den interessantesten Phänomenen antiker und auch moderner Religionen gehört, dass sakrale und sepulkrale Räume nicht allen Menschen in gleichem Maße und zu jeder Zeit zugänglich waren. Mit dem Thema »Kontrolle sakraler und sepulkraler Räume« untersucht