Überblick
Als Kleinsilber werden die kleinsten keltischen Silberprägungen bezeichnet. In der Dissertation soll diese Münzgattung erstmals systematisch erfasst werden. Ziele sind eine präzisere Chronologie des Kleinsilbers und neues Wissen zum Verbreitungsgrad zu generieren, um darauf aufbauend Fragen zur Organisation des keltischen Wirtschaftsraums und zum Grad der Monetarisierung zu beantworten.
Die Münzen fanden lange Zeit wenig Beachtung und rückten erst durch ihren teils großen Anteil in den Hortfunden der letzten Jahrzehnte in den Fokus der Forschung. Bei ihnen handelt es sich um Münzprägungen, deren Nominal mangels bekannter keltischer Eigenbezeichnungen entweder nach den Pendants im attischen Münzfuß als Obol (0,72 g), Hemiobol (0,36 g) oder anhand des römischen Nominalsystems als Viertelquinar (ursprünglich Quinar = ½ Denar) klassifiziert wird. Damit nähmen sie innerhalb griechisch-römischer Münzsysteme die Rolle des Kleingeldes ein. Inwiefern das Kleinsilber als Kleingeld der Kelten gelten kann, bedarf noch weiterer Forschung.
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