Heliopolis

Der Sonnenkult war über drei Jahrtausende das zentrale Element der altägyptischen Religion und Heliopolis, als Platz der mythologischen Weltschöpfung, sein Zentrum. Ziel der Ägyptisch-Deutschen Unternehmung ist die Dokumentation und Erforschung der Architektur und materiellen Hinterlassenschaften in dem stark zerstörten Tempelbezirk.

Tempelbezirk von Heliopolis © DAI Kairo // Klara Dietze

DAI Standort  Abteilung Kairo

Laufzeit  2022 - 2025

Projektverantwortlicher  Dietrich Raue

Adresse  31 Sh. Abu al-Feda Zamalek , 11211 Cairo

Email  Dietrich.Raue@dainst.de

Team  Dr. habil. Felix Arnold

Laufzeit  2022 - 2025

Partner  Universität Leipzig, Ägyptisches Museum – Georg Steindorff –, i3mainz - Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik, Institut Français d’Archéologie Orientale (IFAO), Egyptian Ministry of Tourism and Antiquities MoTA

Förderer  Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)

Projekt-ID  5724

Überblick

Der Tempel von Heliopolis (griechisch: Ἡλιούπολις, Sonnenstadt, altägyptisch: Jwn.w) bildete im Alten Ägypten das Zentrum des Sonnenkultes. Nach dem Schöpfungsmythos von Heliopolis ist an diesem Ort die Welt entstanden. Aufgrund dessen wurde die Stadt von den Herrschern Ägyptens in mehr als 2400 Jahren zum Zentrum des Sonnenkultes ausgebaut. Weltweit besitzen nur wenige andere Tempel eine derartig lange Nutzungsdauer. Heliopolis war Tempel und Stadt zugleich. Doch obwohl Heliopolis nie die Hauptstadt Ägyptens war, galt es als religiöses und kulturelles Zentrum. Unter den Ptolemäern sowie in der römischen Kaiserzeit begann der Abtransport pharaonischer Monumente nach Alexandria, Rom und anderen Orten. Weitere 1000 Jahre diente der Tempel als Steinbruch für das benachbarte Kairo. Heutzutage befindet er sich unter der Millionenstadt Kairo. Im Jahr 2012 wurde das Heliopolis Project als eine archäologische Gemeinschaftsunternehmung des Ägyptischen Antikenministeriums und des Ägyptischen Museums – Georg Steindorff – der Universität Leipzig gegründet. 2016 trat das Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik der Hochschule Mainz diesem Verbund bei. Das Ziel des Projektes ist es, die Geschichte des Tempels zu erforschen und die wichtigsten Denkmäler in lokalen Museen zugänglich zu machen. Hierbei handelte es sich um Notgrabungen, da vermehrt Wohnhäuser auf dem Tempelgebiet errichtet werden. 2022 wurde das Projekt in das Arbeitsprogramm der Abteilung Kairo überführt.

Kolossalstatue Psammetichs I. Königsdarstellung in Ritualszene des Rückenpfeilers © DAI Kairo // Simon Connor
Deponierung von Sphingen des Mittleren und Neuen Reichs © DAI Kairo // Simon Connor
Tempel Nektanebis‘ I., geographische Prozession: Region von Heliopolis © DAI Kairo // Simon Connor
Wirtschaftsbezirk des 7. – 2. Jhs. v. Chr. © DAI Kairo // Klara Dietze
Erweiterung des Museums am Obelisken Sesostris‘ I. © DAI Kairo // Erweiterung des Museums am Obelisken Sesostris‘ I.
Obelisk Sesostris‘ I. Im Museum von Matariya © Universität Leipzig // Marion Wenzel
Areal 211: Fragment eines Sphinx Amenemhats III. © DAI Kairo // Simon Connor
Areal 211: Fragment eines Sphinx Amenophis‘ III. © DAI Kairo // Simon Connor
Tempelbezirk von Heliopolis © DAI Kairo // Klara Dietze