Überblick
Das Projekt konzentriert sich auf die sozialen Veränderungen, die vom Neolithikum bis zur Bronzezeit in Nordchina in den nach traditioneller Sichtweise sogenannten “Randgebieten” der chinesischen Zivilisation stattfanden. Besonderes Augenmerk wird hierbei auf die Entstehung und den Niedergang bedeutender politischer, wirtschaftlicher und religiöser Zentren, die Entwicklung und Dynamik von Fundplatzkonzentrationen, die Rolle von ökonomischen und naturräumlichen Faktoren und die Veränderungen von Siedlungsaufbau und Architektur gelegt.
Das Ziel dieser Forschung ist es, die Laufzeiten dieser frühen Zentren genauer zu bestimmen, die Triebkräfte für ihre Entstehung und ihren Niedergang zu erkennen und ihren Beitrag zur Herausbildung der chinesischen Zivilisation klarer herauszustellen.
Aktuelle archäologische Ergebnisse aus China belegen, dass es auf dem westlichen Lössplateau mit dem Fundplatz Nanzuo vor ca. 5100 bis 4700 Jahren bereits ein solches Zentrum gegeben hat. Der Fundplatz besitzt eine Gesamtfläche von mehr als 600 ha, und einen zentralen Kernbereich von ca. 30 ha Fläche. Dieser besteht aus neun u-förmig angeordneten Stampflehmplattformen, die von zwei Gräben umfasst werden, von denen einer im westlichen Bereich teilweise auf 20 m Breite und 10 m Tiefe gemessen werden konnte. Im Zentrum befindet sich eine ca. 0,36 ha große Anlage aus Gebäuden mit einer zentralen Halle, die als Palast gedeutet wird und von einem bis zu 15 Meter breiten und 12,5 Meter tiefen Ringgraben und einer Mauer umgeben ist.
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