Die Architektur des Jupiterheiligtums in Baalbek/Heliopolis

Das Jupiterheiligtum in Baalbek ist eine der größten Tempelanlagen der römischen Welt. Innerhalb der Mauern gibt es aber ältere Strukturen, und während der Bauzeit wurde der Plan mehrfach geändert. Mit der Baugeschichte wird nach der ursprünglichen Konzeption und den architektonischen Intentionen der Auftraggeber gefragt. 

Die erhaltenen 6 Säulen des römsichen Jupiter-Tempels über dem hohen Podium. © DAI, Orient-Abteilung // I. Wagner

DAI Standort  Orient-Abteilung

Laufzeit  04.2006 - 04.2013

Disziplinen  Bauforschung

Projektverantwortlicher  Dr. phil. Holger Wienholz, Dr. Dr. h.c. Margarete van Ess

Adresse 

Email  Holger.Wienholz@dainst.de

Laufzeit  2006 - 2013

Fokus  Modellierung, Objektforschung, Auswertung

Disziplin  Bauforschung

Methoden  Architektonische Bauaufnahme, Beschreibung, Dokumentation, Räumliche Auswertungen

Partner  Brandenburgische Technische Universität Cottbus - Senftenberg (BTU), Lehrstuhl Baugeschichte, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen / RWTH Aachen

Schlagworte  Konzeptionelle Objekte, Objekte, Raumbezogene Einheiten

Projekt-ID  5706

Überblick

Das fast 300 m lange Jupiterheiligtum folgt in seinem Aufbau mehreren Grundzügen. Auf der einen Seite ist es in Längsrichtung streng axialsymmetrisch aufgebaut und gliedert sich in die vier Bereiche des Jupitertempels, des Altarhofes, des Hexagonalhofes sowie der Propyläen. Diese Abschnitte sind zwar alle aufeinander bezogen, aber jeweils als eigenständiger Raum gedacht und auch genutzt worden.

Auf der anderen Seite ist das Heiligtum in der Höhe zweigeteilt in die ebenerdigen Substruktionen und das in sieben Meter Höhe befindliche Hauptgeschoß der Höfe. Beide Ebenen sind weder räumlich noch inhaltlich miteinander verbunden. Bei der Konstruktion der Untergeschosse wurde die Planung zum Teil verändert, was letztlich vor allem im Obergeschoß zu einer veränderten Raumaufteilung führte.

Mit dieser Veränderung hängen im Heiligtum weitere Aspekte zusammen. Es ist erkennbar, daß die Freitreppe des Tempels verlängert wurde, die Hoffläche abgesenkt und der sogenannte Große Altar deutich später als der Kleine Altar errichtet wurde. Der vor den Propyläen befindliche halbrunde Platz wurde mit seinem Ausbau als überdimensionale Sitzexedra auf das Heiligtum bezogen.

 

Nordwand des Altarhofs des Jupiterheiligtums in Baalbek. Außenansicht mit der offenen Exedra in den Substruktionen. © DAI + Orient // Holger Wienholz
Jupitertempel_Podium
Ansicht der Südseite des Jupitertempelpodiums. © DAI+Orient // Holger Wienholz
Ansicht der unteren Reihe des unfertigen Südpodiums des Jupitertempels mit der dahinterliegenden älteren Terrassenmauer. © DAI + Orient // Holger Wienholz