Forschung
Die wissenschaftliche Bearbeitung der Fundmünzen von Olympia wurde 1961 an Peter Robert Franke, seit 1967 Professor für Alte Geschichte an der Universität Saarbrücken, übertragen. Franke hat in den 1960er Jahren mehrere tausend Münzen im Museumsdepot in Olympia untersucht und katalogisiert. Zum Teil fertigte er Gipsabgüsse von ihnen an und ließ diese fotografieren. Auch der Bestand im Berliner Münzkabinett wurde von ihm in Augenschein genommen. Seine handschriftlichen Beschreibungen und Bestimmungen dienen heute als Grundlage für weitere Forschungen.
Im laufenden Projekt zu den Fundmünzen von Olympia sollen der Berliner Bestand und die Münzen im Museumsdepot in Olympia wissenschaftlich aufgearbeitet und in einer Online-Datenbank veröffentlicht werden. Diese Datenbank, die in Kooperation mit dem Berliner Münzkabinett entsteht und das etablierte System mk-edit nutzt, soll nach dem Vorbild der Online-Datenbanken Die Fundmünzen von Pergamon und Die Fundmünzen von Priene gestaltet werden.
Der Bestand im Berliner Münzkabinett wurde bereits aufgearbeitet und in mk-edit eingepflegt; die Beschreibungen und Bestimmungen des Bestands in Olympia werden in jährlichen Kampagnen vor Ort überprüft, korrigiert und fotografisch aufgenommen. Dabei handelt es sich vor allem um das Material der Grabungen von 1875 bis 1977. Die Fundmünzen der Ausgrabungen seit 1985 werden von Dr. Lilian di Angelo Laky, Universität Sao Paolo, publiziert und anschließend in die Datenbank integriert. Die Veröffentlichung des Hortfunds „Badekasse“, der 1941 in Olympia ausgegraben wurde, wird von Prof. em. Dr. Aliki Moustaka, Universität Thessaloniki, und Prof. Dr. Catherine Grandjean, Universität Tours, vorbereitet und zu einem späteren Zeitpunkt ebenfalls in die Datenbank eingepflegt.
