Überblick
Die systematischen Ausgrabungen in Olympia wurden 1875 aufgenommen und haben tausende Fundmünzen zu Tage gefördert. Ca. 20.000 davon (großteils aus Bronze geprägt) lagern im Museumsdepot in Olympia, mehrere Hundert jeweils im Münzkabinett Berlin sowie im Numismatischen Museum in Athen. Zu diesen Münzen, bei denen es sich hauptsächlich um Einzelfunde handelt, tritt noch eine Reihe von Hortfunden hinzu, vor allem aus der Spätantike. Aufgrund ihres überwiegend schlechten Erhaltungszustandes wurde den Münzen als Fundgattung in den ersten Jahrzehnten der Ausgrabungen wenig Beachtung geschenkt: Die zahllosen Überschwemmungen des Heiligtumsgeländes durch den Fluss Alpheios trugen maßgeblich zur schlechten Erhaltung der mehrheitlich aus Bronze geprägten Münzen bei. So verwundert es nicht, dass sich die Ausgräber zunächst verstärkt den spektakulären Marmorskulpturen und Bronzevotiven zuwandten, auch weil die Fundnumismatik als eigene Disziplin noch nicht entwickelt war. Zu Beginn der 1960er Jahre wurde dann die Wende eingeleitet: Prof. Dr. Peter Robert Franke (1926-2018) von der Universität Saarbrücken übernahm die wissenschaftliche Bearbeitung der olympischen Fundmünzen. In wenigen Jahren beschrieb und bestimmte er alle bis dato gefundenen Münzen, sofern identifizierbar, und bereitete eine Gesamtpublikation des Materials vor. Diese Gesamtpublikation, die von Franke nicht mehr verwirklicht worden ist, soll nun in Form einer Online-Datenbank abgeschlossen werden.
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