Überblick
Mit der sukzessiven Integration der iberischen Halbinsel in den römischen Herrschaftsbereich verbreitete sich dort auch die Sitte, mit Inschriften versehene Monumente aus dauerhaften Materialien zu errichten. Das Phänomen setzt mit der römischen Eroberung 218 v. Chr. ein und ist zunächst noch in zurückhaltender Form, dann seit Augustus und die ganze Kaiserzeit hindurch in bedeutender Zahl und über die gesamte Halbinsel verstreut zu beobachten. In diesen Inschriften spiegeln sich die politischen, sozialen, wirtschaftlichen und religiösen Verhältnisse der hispanischen Provinzen.
Die Bauinschrift des Aquaeduktes von Segovia, die Ehreninschriften vom Forum in Tarraco, die auf Bronzetafeln festgehaltenen Munizipalgesetze oder noch die zahlreichen Grabinschriften von römischen Offiziellen sind nur einige Schlaglichter der hispanischen Inschriftenkultur, die sich von der Republik bis in die Spätantike zieht. Dazu kommen Zeugnisse, die eine starke lokale Prägung aufweisen und so das Bild der iberischen Inschriften um ein Vielfaches bereichern.
Für die altertumswissenschaftliche Forschung aller Fachrichtungen ist ein möglichst vollständiger Zugriff auf alle epigraphischen Zeugnisse dieser Region unverzichtbare Voraussetzung. Dies ist nur durch die Sammlung und textkritische Edition in Corpora zu gewährleisten.
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